SPD – Ein Haufen Elend

Dank Olaf Scholz hat die SPD mit der Ankündigung von Waffenlieferungen an die Ukraine und der Erhöhung des deutschen Wehretats vielleicht ein wenig an Format gewonnen*, wenngleich es ein trauriger Anlaß ist und auch nicht alle SPDler ihm dafür gleich um den Hals fallen.

Und dass Bärbel Bas sich solidarisch mit der Ukraine erklärt, geschenkt, ein übliches Procedere in der Stellung.

Was den Genossen und Ex-Kanzler Schröder angeht so ist das Verhalten der SPD jedoch ein einziges Elend. Nun endlich wird tatsächlich über so etwas wie parteiinterne Massnahmen diskutiert aber gleichzeitig geschildert, wie schwer sich Parteichef Klingbeil damit tut. Ist er doch mit Schröder aus alten Tagen verbandelt und hat eine entsprechende Beißhemmung. Ich heul‘ gleich.

Doch beantragen kann z.B. ein Parteiordnungsverfahren gegen Schröder jeder Ortsverein. Der Unterbezirk (der für Schröder zuständig ist) hat dann sechs Monate Zeit, ein Verfahren zu eröffnen. Dieses kann sich dann über mehrere Instanzen ziehen. Es dauert allerdings u.U. mehrere Jahre – wäre aber immerhin ein deutliches Signal.

Guckt man also mal auf die SPD-Duisburg-Website und deren letzte Meldungen (heute 2.00 Uhr auf https://spd-duisburg.de/) so findet man als letzten Eintrag den von „The Brain“ Börner über „Bier ist Heimat“ vom 23.2.2022.

Gut, Börner dachte sicherlich, wohl auch angesichts seines Leibesumfangs und des bevorstehenden Rosenmontags, Bier muß sein. Und Putin hatte ja seine Armee am 23.2. noch nicht in die Ukraine einfallen lassen.

Aber eigentlich darf man doch erwarten, dass sich auch Ortsvereine und -ableger der SPD, die immerhin Teil der Regierung ist und den Kanzler stellt, ab dem 24.2. mal mit dem Krieg irgendwie beschäftigt.

Doch: Keine Solidaritätsbekundungen, keine Ukraine-Farben, so wie beim Stadtwerketurm, und vor allem kein Schröder-Bashing.

Dabei gibt der Mann doch jede Menge Anlaß ihm verbal mal öffentlich die Meinung zu geigen. Auch durch den Duisburger Ortsverein, eigentlich durch jeden Ortsverein.

Denn Schröder will von seinen Engagement für russische Firmen partout nicht lassen, hat aber immerhin ein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Allerdings beim deutschen Tunnelbohrmaschinenhersteller Herrenknecht. Dessen Unternehmenschef hatte sich zuvor vom Putin-Regime distanziert.

Ich deute das so, dass sich Schröder damit von Herrenknecht und dessen Entscheidung distanziert, was im Umkehrschluß bedeutet, dass …

Ich brauche es wohl nicht auszuformulieren.

So liebe Genossen und Genossinen, wenn eine(r) von Euch noch so etwas wie Ehrgefühl hat (auf deutsch: Cochones), dann  erwarte ich nun aber mal Schröder-Tacheles aus allen Rohren.

Aber ich glaube, darauf kann ich lange warten. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sich alle gut vorstellen können wie es ist an Schröders Stelle zu sein (Geld, Einfluss und Aufmerksamkeit – die drei Lebenselixiere), weil irgendwie beneiden sie ihn heimlich.

QED

 

UPDATE vom 2.3.2022 (13 Uhr):

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/russland-ukraine-krieg-soyeon-schroeder-kim-beharrt-auf-russland-verbindungen-a-d4b4b518-68aa-43aa-8765-0b84b1d7b881

Im Spiegel wird Schröders Ehefrau zitiert die dahingehend argumentiert (sinngemäß), dass Gesprächskanäle für die Zeit nach dem Krieg erhalten blieben, wenn die Verbindungen ihres Mannes nicht gekappt würden.

Tja, vor dem Krieg haben die wenig genutzt.

Schröders Büromitarbeitende haben übrigens selbst ihre Arbeitsverhältnisse gekündigt, darunter auch der langjährige Büroleiter Albrecht Funk.

Zu guter Letzt noch folgdende News: Schwupps gibt’s eine Solidaritätserklärung der SPD mit der Ukraine. Die fehlte in der letzten Nacht noch als ich diesen Artikel verfasste und ihn zur Kenntnisnahme auch der Duisburger SPD-Spitze schickte.

Eine Aufforderung der SPD-Duisburg in Richtung Schröder fehlt allerdings nachwievor. In dem Ursprungsartikel schrieb ich, was auch seitens eines Ortsvereins innerparteilich möglich wäre.

 

*womit ich nur die Art und Weise meine, nicht aber die Inhalte