Und lässt man das „aum“ von „Kaum“ weg wird daraus der wohl noch gravierendere Satz den man natürlich am liebsten überhaupt nicht sagen würde: Keine(r) will in Duisburg wohnen.
„Entscheiden Sie sich für einen Lehrerjob im ECHT lebenswerten Duisburg“.
So heisst der Werbesatz für LehrerInnen seitens der Gebag, die zusammen mit der Stadt das mietfreie Wohnen für Lehrkräfte in Duisburg erdacht hat. Das war bereits 2019. Zuerst nur mietfrei für drei Monate inzwischen sechs Monate, doch, so dass aktuelle Zwischenfazit, nur mickrige sieben Fachkräfte wollten das Angebot überhaupt annehmen. Und der Fachkräftemangel an den Schulen ist auch mitnichten behoben, eher im Gegenteil.
Apropos, was schreibe ich seit etlichen Monaten so passend über Duisburg?
Duisburg ist zukunftslos.
Woher die Gebag und ihre paar wenigen Investoren die Zuversicht nehmen, dass in 6-Seen-Wedau und sonstwo auf den Filet-Neubaugebieten einmal Menschen mit etwas mehr Geld in der Tasche wohnen wollen, dürfte ziemlich schleierhaft fragwürdig sein. Aber ev. gibt es ja eine Lösung – siehe weiter unten.
Derweil kämpfen anscheinend die, die in Duisburg schon lange sesshaft sind, mit den Widrigkeiten der Stadt bzw. bestimmter Stadtteile, in dem Fall anscheinend mit dem totalen Zerfall der Sicherheit und Ordnung.
Wow, da stelle ich mir gerade die designierte OB-Kandigdatin der CDU Sylvia Linn vor, wie sie in einer eisernen Rüstung in einen Stadtteil einreitet und dort für Ordnung sorgt.
Die Rede ist u.a. von Meiderich, vom Wegzug vieler Alteingesessener, vom Aufkauf von Immobilien durch dubiose Mittelsmänner, von skrupellosen Vermietern, von Hinterzimmer-Glücksspiel, von Privat-Bordellen, von Ladenschliessungen wegen Überfällen, von Einbrüchen usw. usf.
All das was Sin-City-Duisburg so auszeichnet. Inklusive des Totschweigens durch Politik und Verwaltung. Obwohl es die Letztgenannten längst wissen, nur sie tun anscheinend nichts. Oder sie warten noch.
Womit ich wieder bei meiner Vermutung bin, dass das zum grossen Spiel in Duisburg gehört, den Norden nämlich so zu desavouieren, dass es einen Wegzug gen Süden gibt. Zumindest von denen die es sich leisten können.
Dahin wo die Welt noch in Ordnung ist bzw. zu sein scheint.
Ich weiß, klingt alles gaga-mässig, macht aber total Sinn. Vor allem auch, weil sollte der Norden weiter so in Mißkredit geraten, werden irgendwann Fördergelder notwendig. Vielleicht will man aber auch der AfD verbrannte Erde überlassen und hofft seitens der SPD auf wenngleich knappe Siege bei der im nächsten Jahr anstehenden OB-und Kommunalwahl.
Vielleicht spielt sich Link auch in Bälde werbe- und PR-wirksam als Hartmann auf und lässt seine Truppen dort einmarschieren. Letztens erst waren 400 Leute in einem Weissen Riesen in Hochheide zugange.
Das ist schon eine kleinere Batallionsstärke.