proDuisburg verleiht Kaisermünzenpreis – Ganz schlechter Stil.

Es gehört seit jeher zu den Vorzügen der im Leben Erfolgreichen (sich) im Laufe der Zeit auch die entsprechenden gesellschaftlichen Lobhudeleinen wie Kreuze, Orden, Siegel und Preise einzuheimsen. Und es gibt immer irgendwelche Organisationen ob ehrlich, gutgemeint oder dubios die solche Auszeichnungen ausloben, verleihen und/oder jemandem hinterherwerfen.

In welche Kategorie proDuisburg e.V. und der vom Verein jährlich verliehene Kaisermünzenpries gehört überlasse ich Ihnen, liebe LeserInnen, und Ihrer gefälligen Selbsteinschätzung.

Der Verein der sich die Förderung bürgerschaftlichen Engagements auf die Fahnen schreibt und der aus dem ehemaligen Verkehrsverein entstanden ist, auf keinen Fall mit einen rechtradikalen Vereinigung in Verbindung gebracht werden will und sollte, sollte aber dann auch bürgerschaftliches Engagement auszeichnen, nicht gossbürgerschaftliches.

Die Begriffe sind ein wenig angestaubt, was ich jedoch meine ist eine klare Auszeichnung für Menschen die sich tatsächlich durch Engagement auszeichnen, weil es eben über ein durchschnittliches Maß dessen was sie selbst täglich leisten müssen und was andere tun hinausgeht.

Eine Hartz-IV-Empfängerin die selbst wenig hat, aber dafür ehrenamtlich hilft  wäre so ein Fall.

Ein Millionär der ausreichend versorgt ist, könnte einen wesentlichen Teil für einen guten Zweck spenden, ist ein anderen Fall.

Nur um es ganz grob und simpel zu verdeutlichen.

Ferner sollte es Zeichen einer gewissen Geistes- und Ethikhaltung sein, dass ein Verein, wenn er eine Auszeichnung vergibt, die auch noch im Ratssal der Stadt mit einer Laudatio des OB verliehen wird, nicht Menschen aus den eigenen Reihen würdigt.

https://produisburg.de/mitgliedschaft/freunde/

Insofern halte ich es für ganz schlechten Stil wenn wie in den Vorjahren eine Person ausgezeichnet wird die genau zu dieser Kategorie(Freunde) gehört.

Heute Mittag erhielt Frau Doris König den diesjährigen Preis. Und zwar für Ihr Engagement bei den Freunden(!!!) der Duisburger Philharmoniker.

Es mag ja sein, dass sie sich zeitlich und finanziell, Zahlen dazu gibt es wohl nicht öffentlich, ebensowenig für die steuerliche Behandlung dessen, für diese kulturelle Bereicherung der Stadt einsetzt, aber es dürfte ihr angesichts ihrer Herkunft, Stellung und ihres Vermögens auch nicht schwer fallen.

Nur am Rande sei erwähnt, dass uns allen diese Bereicherung aber auch rund 11 Mio. EURO im Jahr an Zuschüsses kostet, und für die nächsten Jahre sind 13 Mio. jährlich im Haushalt prognostiziert.

Seiten 442 ff.

https://www.duisburg.de/vv/produkte/pro_du/dez_i/20/haushaltsplaene.php.media/81660/HPL_2019.pdf

Es gibt so viele Menschen die man stattdessen hätte auszeichnen können und sollen. Menschen die schon per se nie im Mittelpunkt stehen und die Vorbilder sind für andere es ihnen gleichzutun.

Von Frau König geht da wohl eher kein vorbildlicher Impuls aus.

Verwunderlich auch dass in der gesamten Zeit der Preiseverleihungen seit 1981 nicht einem wenig bekannten und/oder einem ausländischen MitbürgerIn der Preis verliehen wurde.

https://produisburg.de/kaisermuenzenpreis/liste-der-preistraeger/

Ich würde an Stelle von Frau König den Preis ablehnen bzw. zurückgeben, genau mit der Begründung die ich hier mehr oder weniger aufgezeigt habe.