Nach den erheblichen Beschwerden wegen des zuletzt in Kraft getretenen Nahverkehrsplans im Duisburger Stadtgebiet will man nun nachbessern … äh … verbessern. Das alles soll am 30. März im wegen Corona personell abgespeckten Rat bzw. in einer quasi alternativ zum Rat umfunktionierten Ausschußsondersitzung beschlossen werden.
Dabei gerieren sich die Partei-Granden und Fraktionsbosse Sagurna und Enzweiler so als wäre die hiesige GROKO an den jetzigen Fehlplanungen überhaupt nicht beteiligt.
Wahrscheinlich hat man bei einem gemeinsamen Waldspaziergang den Nahverkehrsplan in einem Astloch steckend gefunden. Leider erdacht und ersonnen von irgendeinem Unfähigen, während die beiden Spitzenleute davon ausgingen es sei der ÖPNV-Waldgott himself gewesen und der kann sich ja nichts Beklopptes für die Menschen ausdenken. Sie nahmen das Ding mit und präsentierten es ohne vorher mal draufzuschauen.
Nun -aktuell- verkauft man die Ausbesserungen der bisher schlechten Planungen als Verbesserungen, was natürlich wieder mehr kostet, was man aber wahrscheinlich auch vorher durch die Verschlechterungen eingespart hatte. Das Ganze garniert man mit warmen Worten wie „Wir haben die Anregungen der Bürger ernst genommen …“ und verkreuzt hinter dem Rücken die Finger.
Wie dem auch sei, es verhält sich „vereinfacht“ im Prinzip so:
Ich gebe Hans zehn Pommes und sage ihm das wäre ganz schön viel und ganz schön doll. Doch Hannes meint „nein“, weil früher gab es 20 Pommes für das selbe Geld. Dann verspreche ich ihm alles viel besser zu machen und gebe ihm wieder 20 Pommes. Die zusätzlichen Pommes sind aber teurer.
Wer Wahlen gewinnen will ist im Wahljahr gut beraten sich einzuschleimen, nach der Wahl wird alles wahrscheinlich wieder einkassiert. Da kommt einem Corona dann ganz recht.
Wie gut, dass man wahltechnisch auch immer noch ein paar besonders schlaue und taffe Sprüche raushaut die, wie in diesem Falle, die RP gerne hilfreich veröffentlicht. Ich bitte also sich mal folgenden Anfangsspruch einer wahren PR-Kaskade an Weisheiten auf der Zunge zergehen zu lassen: „Auch zukünftig wird es einen hohen Bedarf an Mobilität in unserer Stadt geben.“
Ein Satz so wertvoll wie: „Auch zukünftig wird es einen hohen Bedarf an Klopapier in unserer Stadt geben.“ Rhetorisch vom Allerfeinsten was wohlfeile Wahlwerbung so zu bieten hat und was unbedingt auch in einen Überlebensratgeber für die City gehört. Mir fällt dazu nur ein: „Nachts ist es kälter als draussen, also bleib tagsüber drinnen.“