Gastbeitrag von Bürgerjournalist DU-West
Derzeit wird der Zaun um das Baggerloch Homberg Ort in den Rheinauen erneuert.
„In zwei Jahren wird es weitergehen“, erzählt meine Frisörin. „Ich hab einen Kunden, der ist bei der Kiesfirma Hülskens“, sagte sie. „Die brauchen den Bagger woanders. Doch dann kommt er wieder.“ Hinter dem PCC-Stadium ist eine Halde mit Lehm, die wird abgetragen und darunter der Kies und Sand abgegraben, hätte er gesagt.
Tatsächlich ist durch das Baggerloch eine riesige Narbe im Untergrund entstanden, durch die das Drängewasser des Rheins in die Kiesschicht fließt und sich unter Gesamt-Duisburg verbreitet. Es fließt sogar bis in die 6 km entfernte Polder Walsum und hatte dort den Keller der Gemeinschafts Grundschule Schulstraße überflutet. Erst als in direkter Nähe eine neue Polderpumpstation errichtet wurde, sank der Grundwasserspiegel wieder unter 13,20 m NN (Höhe der Kellerplatte der Schule).
Während Duisburg Mitte, der Süden und Westen auf etwa 28 bis 30 m NN liegen, ist der Duisburger Norden durch den Bergbau abgesunken und liegt jetzt 7 m tiefer als die Wasseroberfläche des mittleren Wasserstands des Rheins (20 m NN).
Deshalb hat wohl Ralf Jäger (SPD Duisburg) sein Haus in Walsum aufgegeben und ist an den Kaiserberg gezogen.
Bürgeraktivisten hatten einst eine üblen Fehler der Bezirksregierung Düsseldorf in der Planfeststellung aufgedeckt. Wie sich später herausstellte und nun aktenkundig im Ratsinformationssystem steht, wurde die Entfernung der Kiesabgrabung Homberg Ort bis zur Gemeinschafts Grundschule Schulstraße (GGS Walsum) von der Stadt Duisburg mit 9 km angeben.
Wieder einmal bestätigte sich das absolute Versagen der Bezirksregierung Düsseldorf als Kommunalaufsicht und als Planungsbehörde.
Das will die Firma Hülskens, Kamp-Lintfort, ausnutzen und eine Erweiterung des Baggerlochs nach Süden Richtung Homberger Hubbrücke beantragen. Wenn der Bagger jetzt für zwei Jahre weg ist, werden durch das Drägewasser Sedimente in die Baggerlochwände gespült, das poröse „Kies-Sand-Sieb“ verstopft. Wird dann das Baggerloch erweitert, säuft nicht schon wieder die Gemeinschafts Grundschule Schulstraße in Walsum ab.
So ganz nebenbei entsteht dadurch ein neuer Hafen anstelle des Rheinpreußenhafens. Für den geplanten trimodalen Homberger Logport ist der alte Hafen kaum zu gebrauchen, da alle Spuntwände baufällig und marode sind.
Das Gelände der einstigen nationalen Vorratskohlenhalde am Rheinpreußenhafen Duisburg (wegen Giftstoffen derzeit mit Sand versiegelt) kann dann um das mindestens Fünffache vergrößert werden.
Die Häuser in den Haesen hätten Im Grünen Winkel und Im Wiesengrund nicht nur ein Grundstück am Seeufer des Üttelsheimer See, sondern auch einen Gleisanschluss mit hohem Takt des Verkehrs. Den Einwohnern würden durch den Landschaftsverbrauch der Rheinauen wieder einmal von den Heimatschändern der Stadtpolitik und -verwaltung Duisburg der Lebensqualität geraubt.