Erfolgsbilanz von MyBus – tatsächlich oder nur herbeigedichtet?

Mir wird ja immer wieder mal vorgeworfen ich würde schlecht über Duisburg und seine MacherInnen schreiben – ich würde nie das Gute „sehen“ und überhaupt.

Nun, ich bin auch nicht angetreten um zu schreiben was Leuten gefällt, auch nicht um den Machern und Macherinnen den Gefallen zu tun über ihr klägliches Schaffen hinwegzusehen und es u.U. auch noch zu loben.

Wer gute Meldungen braucht um sich besser zu fühlen sollte z.B. die WAZ lesen und nutzen. Aktuell berichtet sie über die Erfolgsgeschichte der DVG in Sachen „MyBus“. MyBus ist ein vor vier Jahren zuerst versuchsweise gestarteter Kleinbus-Service on-demand, also auf individuelle Anforderung. Der Service „steht“ also quasi zwischen normalem ÖPNV und den Taxis.

Hier zuerst der aktuelle WAZ-Artikel über MyBus:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/vier-jahre-mybus-in-duisburg-so-positiv-zieht-dvg-bilanz-id233733559.html

Und hier der ähnlich „tutende“ aktuelle RadioDuisburg-Artikel:

https://www.radioduisburg.de/artikel/4-jahre-mybus-in-duisburg-1119166.html

In puncto RadioDuisburg sei angemerkt: RadioDuisburg bzw. die Betriebsgesellschaft gehört zu 25% der DVV (dieser gehört wiederum die DVG) und der Rest von RadioDuisburg gehört der Funke-Gruppe (u.a. WAZ/NRZ). Jaja. Soso.

Ich stehe gerne zur Verfügung und kann meine Kontonummer testweise zur Verfügung stellen, dann klappt’s auch mit den positiven Artikeln auf DUISTOP.

Nun zum eigentlichen Thema: Ist MyBus tatsächlich eine Erfolgsbilanz? Nun RadioDuisburg geht wie immer nicht sehr in die Tiefe und auch die WAZ, die es sollte (ABOs, Kauf), belässt es bei ein paar sehr mageren Angaben um eine Erfolgsbilanz zu belegen. Dabei heisst es doch in der Überschrift des Artikels bereits tatsächlich Bilanz und das bedeutet i.d.R., dass man auch ein paar valide Zahlen liefert bzw. erfährt. Die mag die DVG ja der WAZ an die Hand gegeben haben, doch im Artikel tauchen sie nicht auf.

Anmerkung: An der Pressespitze der DVV/DVG sitzt ein EX-NRZ-Redakteur. Klingelingeling. DingDong, hier ist der Artikel-Lieferservice.

So heisst es lediglich, dass die zum MyBus-Service notwendige APP fast 60.000 mal heruntergeladen wurde und über 44.000 aktive Nutzer und Nutzerinnen hätte. Das Angebot würde von Leuten unterschiedlichen Alters genutzt und bis zu 100mal pro Woche gebucht.

Also Bilanzzahlen sind das nicht. Bilanzzahlen enthalten nämlich z.B. Angaben zu den Kosten (Fuhrpark, Personal, Marketing usw.), zu den Umsätzen sowie zu den Gewinnen.

Und die mager-undeutlichen Angaben wie „fast“, „über“ sowie „bis zu“  deuten daraufhin, dass man eigentlich keine gesicherten Angaben zur Bilanz machen kann. 44.000 aktive Nutzer und Nutzerinnen (der APP) und NUR 100 Nutzungen pro Woche sind schon eine sehr gewagte „positive“ Aussage.

Wenn man erfährt, dass eine Fahrt je nach Streckenlänge zwischen ca. drei und 13 EURO kostet, ist es einfach dies mit den bis zu 100 Buchungen pro Woche zu multiplizieren. Der Wochen-Umsatz müsste dann noch mit den Kosten abgeglichen werden. Wenn das auf eine erfolgreiche Bilanz hindeutet, dann wissen wir alle wieso Duisburg derart viele Schulden hat. Denn die DVV inkl. DVG gehört der Stadt.

Ähnlich PR-positiv wird z.B. in Sachen MSV-Stadion verfahren. So wird aktuell ein Artikel in der WAZ fast wortgleich vom selben „Journalisten“ wiederholt den er vor ca. einem Monat bereits veröffentlicht hat. Aussage: Die nun notwendigen Trapezbleche sind sehrsehrsehr nützlich und gargargarnicht so teuer. Übrigens: Das Stadion gehört der Stadt. Capiche?

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-dach-warum-trapezbleche-nicht-nur-vor-regen-schuetzen-id233720247.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-duisburg-trapezbleche-fuers-arenadach-so-ist-der-plan-id233252639.html

Dafür aber das hier vor einem Monat:

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/msv-arena-bleibt-fuer-die-stadt-duisburg-ein-millionengrab-id233454411.html

Fazit:

Erkenne ich gerade den Grund warum DUISTOP von der Stadt und all ihren Beteiligungsgesellschaften keine Auskünfte bekommt?