Heils Grundrente: Ziemlich ernüchternd

3.500 neue Verwaltungsmitarbeitende hat die Deutsche Rentenversicherung angeblich dafür einstellen müssen, dass die Grundrente, für die sich Hubertus Heil (SPD) so ins Zeug gelegt hat, berechnet und ausgezahlt werden kann. Die Höhe der Verwaltungskosten steht aber wohl in keinem Verhältnis zur Auszahlung. So kostet die Grundrente Expertenschätzungen zufolge allein für die Verwaltung im Jahr ungefähr 400 Millionen Euro. Dadurch würden Leistungen in Höhe von  nur rund 1,3 Milliarden Euro für die Grundrentenzuschläge erbracht.

Ein wahres Bürokratie-Monster wie man in einem plusminus-Beitrag ansehnlich vor Augen geführt bekommt.

https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/grundrente-berechnung-100.html

Geradezu lächerlich wirkt das übertrieben-positive Berechnungsbeispiel auf der entsprechenden SPD-Website dazu:

https://www.spd.de/aktuelles/grundrente/

Das sag ich mal: RESPEKT. Dafür wie wir alle und anscheinend besonders die die es dringend nötig haben verarscht werden.

Nur ein Fall:

Viele Bedürftige gehen bei der Grundrente sogar leer aus. Vorgestellt wird im plusminus-Film eine schwerbehinderte Frau die im Juni in Altersrente hätte gehen können. 671 Euro würde sie bekommen. Sie hat 45 Jahre gearbeitet und ihr würde  eine Grundrente zustehen.

Doch Pustekuchen.

Bei der Berechnung würde nicht ihre Rente zugrunde gelegt, sondern ihr Einkommen aus 2019, als sie noch gearbeitet hat. Um die volle Grundrente zu beziehen, hätte sie 2019 gemeinsam mit ihrem Mann brutto nicht mehr als 1.950 EURO/Monat verdienen dürfen. Mit ihrer Rente würde sie weit darunter liegen. Doch es zählt das Einkommen von vor zwei Jahren.

Nun darf sie weiterarbeiten und/oder bei der Tafel anstehen.

Das versteht niemand ausser denen die dahinter stecken. Es ist vermutlich ein Rechentrick derer die über all die Infos verfügen um solche Berechnungen bereits im Vorfeld anzustellen, damit die Versprechungen verlockend klingen, bei manch einer Berechnung mag ja tatsächlich ein hoher Betrag dabei rausspringen, aber die tatsächlichen Auszahlungen in der Breite mickrig sind.

Kein Problem für die Politik, denn dafür wurden vor wenigen Tagen Rentenerhöhungen für alle in Aussicht gestellt und alle sind wieder happy.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/rentenerhoehung-bedeutung-fuer-die-generationen-gerechtigkeit-17616521.html

Aber ganz ehrlich, das dicke Ende wird kommen, so ist für die Folgejahre bereits eine Nachjustierung angekündigt worden. Und 2025 ff. gibt es dann das grosse Erwachen.

Darum gut darauf achten wann genau die Bundestagswahl in dem Jahr stattfindet und was vorher alles versprochen wird!

An vier Schräublein wird wohl gedreht werden:

späteres Renteneintrittsalter

geringeres Standardrentenniveau (Rentenauszahlungsquote) – derzeit brutto bei 48,1 % – also vor Steuern

höhere Besteuerung der Rente

höhere Rentenbeiträge

Tja wie sagte letztens sinngemäß der SPD-Mann der für das Eintrittalter 67 zuständig war, Müntefering, bei Lanz:

Wenn wir immer weiter genug gutbezahlte Jobs haben sind die kommenden Babyboomer-Jahrgänge die ab 2025 in Rente gehen, kein Problem.

Und wenn nicht?