Tja, die goldenen City-Zeiten sind vorbei

Jene in denen man einfach einen Laden in der Fußgängerzone (City) eröffnen musste oder in einem Einkaufszentrum (Mall) und nur Tag für Tag die Türen aufzusperren brauchte. Schon kam der Umsatz hereinspaziert.

Dann kamen die Filialisten, die Onliner, plus eine weggaloppierende Kaufkraft, Corona on top, und schwupps haben wir das was wir heute haben.

Leerstände und unfähige Citymanager, Durchhalteparolen und … Blumenampeln.

Inzwischen geht es richtig rapide bergab, so hat gestern WMF angekündigt endgültig seinen Store zu schliessen und heute kommt die Nachricht, dass „Depot“ aus der Königsgalerie ins Forum zieht.

Damit dürfte die Königsgalerie noch weiter ausbluten und es zeigt sich, dass die Strategie an zwei Standorten Malls zu betreiben (in beiden Fällen die Klepierre-Gruppe aus Frankreich), wenn auch ungleich gross, dazu führen kann, dass man sich selbst kannibalisiert. Kapitalismus ist schon geil krass.

Deshalb gab es ja bereits Ideen die Königsgalerie mehr in Richtung Bürostandort umzuwidmen, doch das haben auch andere vor, so z.B. die Altstadtplaner mit der Altstadt, ich berichtete.

Demnächst haben wir dann eine „tote“ City, in der zwar viele Büros zu haben sind, aber eben kein Leben auf der Straße. Die zwei neuen Torhäuser sind ja bereits ebenso Zeichen der Entwicklung. Und in Mülheim läuft es auch nicht anders, ich berichtete ebenfalls bereits.

Jetzt wird irgendjemand einwenden: Aber die Leute in den vielen Büros gehen doch auch einkaufen und in die Gastronomie. Ja sicher, fragt sich nur ob das wirklich viele sind, ob das reicht und ob das so bleibt.

Ich schätze bald kommt der Büroleerstand.

Zum Schluß betone ich erneut, schon aus reiner Gewohnheit, wie jämmerlich unsere für den Niedergang zuständigen hochbezahlten Stadtmanager Link, Murrack, Linne, Haack, Beck, Kluge agieren, nämlich gar nicht.

Ist ja auch ein guter Trick um so an Fördergelder zu kommen, Hochfeld soll ja  auch fett gepimpt werden und warum nicht auch die City. Forderungen gibt es bereits, und zarte Versuche mit Mietzuschüssen an StartUps auch, aber erstmal muß es richtig bergab gehen.

Also heisst es bei den Verantwortlichen: Einfach abwarten und dann rumheulen. Und da die HändlerInnen und GastronomenInnen leider die Fresse nicht aufkriegen und wahrscheinlich andere Sorgen haben die dringenderer Lösungen bedürfen, geht es munter so weiter.

Und: Es ist erstmal Weihnachtsmarkt, da kommt wieder ein bisschen was rein und die Wunde blutet nicht mehr so stark, der Eiter riecht nicht so streng.

Bei Bedarf kann man sich dann noch auf Bernie’s Alm die Kante geben.

Und wiedermal zum Schluß meiner Ausführungen erklingt die DuisburgKontor-Personal-Hymne, diesmal vorgetragen vom Kastraten-Chor des Einzelhandelsverbandes, als Ode an die Öde:

Es sieht die City scheisse aus

dem Handel fehlt der Umsatz.

Wir hängen ein paar Blumen raus

und sichern unser’n Arbeitsplatz.