A59-TunnelbefürwortInnen wittern wieder Morgenluft

Nun, da sich die Verhältnisse in Berlin und Düsseldorf geändert haben, weil die entsprechenden Minister-Posten mit anderen Leuten besetzt sind, wittern die BefürworterInnen einer A59-Tunnellösung in Meiderich wieder Morgenluft.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/a59-ausbau-in-duisburg-neue-entscheider-in-den-ministerien-id234077911.html

Zwar soll der Ausbau auf einem rund zwei Kilometer langenTeilstück mittels Untertunnelung wesentlich länger dauern und bis zu doppelt so teuer werden, doch ist das denen die dafür sind vollkommen egal – anscheinend. Unter Führung von Mahmut Özdemir und Frank „The Brain“ Börner, beide SPD, und auch der Stadtspitze will man nun erneut angreifen und die bereits beschlossene oberirdische Lösung von NRW-Ex-Verkehrsminister Wüst (heute MP) kippen. Dazu hat man eine „Truppe“ an Fachleuten zusammengestellt die sich dafür stark machen soll, u.a. ein Fachanwalt für Verwaltungsrecht.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/kampf-fuer-den-a59-tunnel-das-sind-die-naechsten-schritte-id234077847.html

Das Tunnel-ja-nein-Thema hatte ich hier schon mehrfach und kann nur erneut anmahnen, dass man angesichts der langen Bauzeit und hohen Kosten mal grundsätzlich darüber nachdenken soll, ob man aufgrund der kommenden möglichen Entwicklungen nicht auch andere Mobilitätskonzepte in Erwägung ziehen will.

Denn es kann ja durchaus sein, dass der Ausbau zum Zeitpunkt der Fertigstellung gar nicht mehr gebraucht wird. Die Rede ist immerhin von über 10 Jahren Bauzeit und der Start ist noch nicht erfolgt. Ein solcher Zeitraum ist angesichts der stürmischen Entwicklungen (Klimaschutz, Verkehr, Logistik, Digitalisierung usw.) überhaupt nicht mehr seriös überschaubar.

Özdemir und Börner ist das alles natürlich vollkommen scheissegal oder sie, was ich noch eher annehme, sind sind zu dumm über den Tellerrand hinauszudenken. Sie suchen, auch angesichts des bevorstehenden Wahlkampfs in NRW, ihr Heil lieber in wohlfeilem Wahlkampf an der Spitze von 5.000 MeidericherInnen – soviele haben bereits für den Tunnel unterschrieben.

Und da Özdemir nun auch noch Staatssekretär ist, wird er wahrscheinlich tatsächlich näher an den Fördermittelquellen sein. Dazu noch das Argument, dass Bayern seit Jahren verkehrstechnisch immer bevorzugt wurde (aufgrund der CSU-Verkehrsminister – inzwischen ein FDPler) und der Tunnel könnte tatsächlich gebaut werden.

Das ist Real-Politik vom allerfeinsten. So wie die Förmchen-Klauerei im Sandkasten – klaust Du mir das rote, klau ich Dir das blaue – bähhh.