Für rund 100 Millionen EURO soll auf der Kohleninsel ein neues Gateway-Terminal entstehen – kurz DGT. Beteiligt daran sind Cosco Shipping Logistics (China), Hupac SA (Schweiz) und die HTS Group (Niederlande).
Mit Hilfe von Wasserstoff soll das angeblich intelligent vernetzte künftige DGT auch benachbarte Quartiere mit Energie versorgen. Es handelt sich dabei um das erste Wasserstoff-Projekt, das direkt im Hafen umgesetzt wird. Duisport arbeitet dabei eng mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) in Oberhausen zusammen – die Projekte dazu tragen den Namen „enerPort“.
https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2019/enerPort.html
Laut Duisport-Vorstandschef Markus Bangen in der WAZ will man das größte Entwicklungsprojekt seit „Logport 1“ initiieren.
Mag sein, man bekommt ja auch in grossem Stil jede Menge Fördergeld.
Interessanter finde ich jedoch diese Info:
So sollen nur noch 20 % des Terminalverkehrs per LKWs abgewickelt werden. Das nennt man seitens Duisport dann „revolutionär“, denn jeweils 40 Prozent sollen auf Züge und Binnenschiffe verteilt werden.
Ich darf daran erinnern, dass sich „unser“ Hafen mal „trimodal“ nannte, schon vergessen? Was also ist so revolutionär? Im Prinzip hat man doch jahrzehntelang zugeguckt wie, auch aus Kosten(spar)gründen, der LKW-Verkehr auf Duisburgs Strassen explodierte. Nun da sich die Zeiten ändern will man uns das Ganze in neuen Schläuchen verkaufen. DingDong: FÖRDERGELD
So heist es von UMSICHT laut WAZ (Zitat):
„Binnenhäfen liegen häufig in der Nähe von Wohngebieten. Ihre Weiterentwicklung muss folglich wirtschaftlichen Anforderungen ebenso wie Klima- und Umweltschutzanforderungen gerecht werden.“
Ach, ganz ehrlich, was für Schlaumis nach über 20 Jahren DUISPORT.
Und nun zu meinen beiden besonderen Grüßen:
Zum einen an die Initiative unter Führung von „The Brain“ Börner (MdL, SPD) die sich derzeit für den Tunnelausbau der A59 in Meiderich so stark macht. Ich hatte ja bereits geschrieben was ich davon halte, ebenso von der gesamten Ausbauidee. Wenn der Strassenverkehr bis zur Fertigstellung in vllt. 12 oder 15 Jahren ein ganz anderer ist, dann ist das gesamte Vorhaben ev. für die Tonne inkl. Steuergeldern die man besser für Bildung ausgeben sollte.
Zum anderen an Rasmus Beck von der DBI der nach fast einem Jahr fast nur Rumgelaber und ohne wirklich neue Ideen zu haben, zuletzt in einem Jahresausblick von der Digitalisierung des Hafens und der Logistik schwärmte … und … von den vielen neuen Arbeitsplätzen. Nun, auch dazu hatte ich mich bereits geäussert.
So wie ich die Pläne zum DGT lese und deute soll die Sache eher mit der Einsparung von Personal einhergehen, allein schon wenn man die Güter nicht mehr hauptsächlich per LKW transportiert. Zudem wird man sicherlich beim Um- und Verladen auf KI-gesteuerte vollautomatische Systeme setzen.
Schlußfrage an Rasmus Beck: Wie entstehen also mehr Arbeitsplätze oder sind nur mehr hochqualifizierte Jobs gemeint und der grosse Rest fällt weg?
Die Mär von den Arbeitsplätzen dient eh nur zur Volksberuhigung anläßlich der bevorstehenden NRW-Wahl und um Fördergeld zu kassieren.
Die Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus.
Nachtrag vom 27.12.2021
Zum Thema Arbeitsplätze im Hafen bzw. rund um den Hafen empfehle ich diesen Text aus dem Februar diesen Jahres zu lesen, er handelt u.a. von autonom fahrenden Schiffen und Zügen, die bereits fleissig getestet werden: