Wenn Verbandsleute Unsinn erzählen

Angeblich sollen die Unternehmen in Duisburg skeptisch auf das kommende Jahr blicken. So, laut WAZ, tönt es aus dem Unternehmerverband mit Sitz in Duisburg.

Naja, mit Verlaub, dieser Verband vertritt 700 Unternehmen, vorwiegend der Metallindustrie, in ganz Deutschland, und dann zu sagen, dass DIE Duisburger Unternehmen skeptisch sind, ist schon ein wenig vermessen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/deshalb-blicken-duisburgs-unternehmen-skeptisch-auf-2022-id234260713.html

Aber egal vllt. deute ich da zu viele rein. Kommen wir zu den Gründen für die Skepsis. Da geht es zum einen um Lieferkettenprobleme, um steigende Energiepreise und auch um den Fachkräftemangel. Die wichtige Digitalisierung sei dadurch in den Hintergrund getreten.

Also ganz ehrlich, so richtig kriege ich das, was der Hauptgeschäftsführer und sein Kollege, der auch dem Verein Wirtschaft für Duisburg als GF vorsteht,  von sich geben nicht auf die Kette.

Okay, wenn Geld woanders hin (z.B. in Energiekosten) und nicht in die Digitalisierung fliessen kann, kommt diese ins Stocken, aber eigentlich dachte ich man wäre in der Branche längst viel weiter und sähe Digital-Investitionen längst (=seit Jahren) als unabkömmlich eingepreist an. Offenbart sich hier also ev. eine gewisse eigenverantwortliche Rückständigkeit?

Tja und was den Fachkäftemangel inkl. Nachwuchsbeschaffung angeht, so wird bemängelt, dass man sich ja in der Pandemiezeit nicht habe richtig präsentieren können. Das ist schlichtweg ein Witz, hängt aber ev. auch mit der mangelhaften Digitalisierung zusammen.

So gibt es doch das

Internet und Websites sowie

virtuelle Plattformen

digitale Jobbörsen

Streamingdienste

Online-Video-Kanäle (youtube – schon mal gehört???)

Meine Fresse. Und ich dachte der typische deutsche Einzelhandel sei von gestern. Anscheinend ist er in dem Club der Offline-Gestrigen nicht der einzige Wirtschaftszweig.

Mich wundert’s nicht. Und das beim Thema „Home Office“ die Politik gefragt sein soll erschliesst sich mir auch nicht. Die Industrie ist doch auch sonst nicht auf den Kopf gefallen kreativ zu sein, wenn die Politik mal nicht so will. Wozu hat man den seine Verbände und damit auch seine Lobbyisten? Also die beiden die da gerade jammern.

Hier wird viel eher ein Hinderungsgrund vorgeschoben da die Unternehmen sich nicht wirklich mit dem Thema anfreunden können. Ist ja auch ein echtes Problem wenn man gerade noch für drei Millionen einen schicken Büroturm hat errichten lassen von dessen Fläche man eigentlich nur noch die Hälfte wirklich braucht.

Und wer weiß wieviele Vorgesetzte können dann auch ihre Untergebenen nicht mehr so direkt (person-2-person) zwischen 9 und 17 Uhr trietzen wie bisher.

Nun, ich empfehle ihnen als Ausgleich einen Sack Beißhölzer bereitzustellen. Natürlich keine digitalen. Gibt’s im pet shop.

Zum Schluß wird dann noch der gute Herr Beck von der DBI gelobt. Ich hatte mir zum Glück bereits drei Eimer bereitgestellt.