Afrikaviertel: Problematische Strassennamen, problematische SPD-GenossenInnen und wo hört man auf

Vor kurzem sprach ich an dieser Stelle Monique de Cleur von der WAZ ein Lob aus. Für ihren kritischen Kommentar in Richtung Stadtverwaltung, dass endlich die Strassennamen im Afrikaviertel in Buchholz, die eindeutig belastet sind, geändert werden. Es geht dabei z.B. um die Lüderitzallee und im Prinzip um den Umgang mit der deutschen Kolonialvergangenheit in Afrika.

Heute nun erscheint von ihr ein Artikel der schon wieder wesentlich gemäßigtere Töne anschlägt. So berichtet sie über die private Umbenennungsinitiative die nun keine Umbenennung mehr will, sondern stattdessen Hinweisschilder aufstellen lassen will. Darauf erfährt man dann was hinter den einzelnen Strassennamen steckt. Anscheinend angeführt wird die Initiative von Beate Lieske, ihres Zeichens Bezirksbürgermeisterin der SPD im Süden. Und die verteidigt nun die neue Haltung, da man sich einer 150 Unterschiften langen Liste beugen „will oder muß“ auf der Menschen sich gegen die Umbenennung aussprechen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/sued/streit-um-strassennamen-in-duisburg-kommt-diese-loesung-id234391483.html

Tja, es ist immer eine ECHTe Scheißhausidee eine/n SPD-GenossenIn in den eigenen Reihen einer Initiative zu haben, denn nun dürfte sich in diesem Fall mit dieser Schilder-Alternative die Haltung der Stadt durchsetzen, die keine Umbennnungen will.

Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass man Frau Lieske geschickt geschickt hat – die geschickte Doppelung ist korrekt!

Die Stadt ist übrigens bei dem Thema seit jeher ziemlich unsensibel, so schlug sie selbst 2018 noch vor -dann später angeblich gar nicht mehr so sehr offiziell – eine neue Strasse im Afrikaviertel „Lüderitzpfad“ zu nennen. Das traf auf massive Kritik weshalb die Strasse heute „Mandelas Pfad“ heisst.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/sued/streit-um-noch-mal-luederitz-fuer-duisburger-afrikasiedlung-id215321053.html

Was ebenso bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass die Strassen im Afrikaviertel ihre Namen erst 1958 bekamen, zu der Zeit als August Seeling (SPD) Duisburgs OB war.

Die Siedlung selbst entstand bereits in der Nazizeit und die erste Strasse hiess dort Lüderitzallee.

Hier ein Link auf eine Liste mit Strassennamen die bundesweit als verdächtig gelten (Duisburg ist natürlich dabei):

http://www.freedom-roads.de/frrd/staedte.htm

Ach ja, Mitte 2020 hat die RP einen  interessanten Artikel zu Kolonialwaren in Duisburg gemacht. Und auch die EDEKA erwähnt.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburger-geschichten-und-geschichte-vom-kolonialwaren-zum-weltladen_aid-52896735

Und EDEKA, anfangs EdK, stand ursprünglich für  Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin.

Ich finde, ganz ernsthaft, „unsere“ SPD-Genossin Lieske sollte auch mal mit EDEKA sprechen.

 

Fazit:

Es ist natürlich eine absolute Lachnummer, dass sich eine SPD-Genossin in Duisburg von einer 150 Unterschriften langen Liste beeindrucken lässt. Kritische Stimmen in Wedau behaupten, von den rund 800 schriftlichen und begründeten Eingaben der Wedau-Anrainer zu 6-Seen-Wedau wurde keine einzige beachtet.

Mein Tipp zum Schluß: Aktive Parteimitglieder und Sympathisanten, in Duisburg besonders die von SPD und CDU, am besten gar nicht bei Bürgerinitiativen mitmachen lassen.  Zumindest nicht an vorderster Front.

Bestes und mahnenstes Beispiel dafür ist der Ausgang der Initiative um die Abwahl von Sauerland. Am Ende kriegte Duisburg Sören Link und wieder die SPD. Geändert und verbessert hat sich aber rein gar nichts. Die Transparenz die Sören Link anfangs bzgl. der LoPa versprach wurde nie Realität, eher im Gegenteil.

2012 – ab Minute 4:50:

QED