IfW Kiel: Abhängigkeit von China gefährlich – Und was macht Duisburg?

China-Stadt Duisburg, so heisst es in letzter Zeit desöfteren aus Richtung Stadtspitze. Und um diesem Anspruch gerecht zu werden wurden dafür sogar extra zwei Männer in China-Betreuungspositionen bei der Stadt berufen. Ich berichtete bereits. Nachfragen beim OB was die beiden denn so tun und auf die Reihe kriegen blieben bisher regelmässig unbeantwortet. Ich gehe mal davon aus, dass ausser Spesen auch nichts gewesen sein dürfte.

Auch von bzw. über Huawei (Duisburgs und Gelsenkirchens Partner bei smartcity-Vorhaben) erfährt man seit ein paar Jahren so gut wie nichts mehr.

Doch die Chinesen sind trotzdem vielfach aktiv, ev. haben sie sich aber dazu entschieden lieber unter dem Radar zu bleiben und hinter den Kulissen Fakten zu schaffen.  Wenn ich mir das typische Bildnis des OB so anschaue, denke ich immer spontan an „cleverer Fuchs trifft naives Meerschweinchen“. Ich denke Sie wissen wer mit Meerschweinchen gemeint ist.

Vielleicht hat aber auch der Überwachungsapparat in China dem Fuchs einige foto- oder videorealistische Vorteile verschafft, als Duisburgs Haute Volaute der Politik mehrfach in China weilte und abends nicht so recht wusste was sie mit sich anfangen sollte, so allein und so weit weg von Mama. Die peitschen-schwingende „Ruf-mich-an!“-Tante  gibts schließlich auch in China. Ich Dich massielen allübelall?!

Auch interessant, die afrikanische Bevölkerung läuft z.Z. teilweise Sturm gegen die Einflußnahme der Chinesen: https://www.spiegel.de/ausland/afrika-chinas-expansion-auf-dem-kontinent-treibt-laender-in-eine-neue-schuldenfalle-a-8c2b890c-233c-4b43-9a18-1c15691355c9

Einen aktuellen Pressetext aus Kiel nehme ich deshalb zum Anlaß, auch angesichts der gestern zu Ende gegangenen Big-China-PR mittels Olympiade, ein wenig wieder die Kritikmaschine anzuschmeissen. Gerade unsere Stadtspitze plus weitere Verantwortlich sind ja eher blauäugig oder handhaben es am liebsten so wie die berühmten drei Affen.

Hier der angekündigte Text:

Deutsche Firmen dienen Machtanspruch, wenn sie Know-how transferieren und verdrängt werden

Die Abhängigkeit großer deutscher Wirtschaftsbranchen vom Geschäft in China könnte sich mittelfristig zum Problem auswachsen. „Deutsche Firmen befinden sich auf dem Weg zu einer gefährlichen Abhängigkeit vom Wohlwollen der chinesischen Führung. Sie dienen dem geopolitischen Machtanspruch Chinas, wenn sie ihr Know-how in das Land transferieren, und können von heimischen Firmen verdrängt werden“, so Rolf J. Langhammer, Handelsforscher am IfW Kiel (http://ifw-kiel.de) .

Zahl der Tochterfirmen gestiegen

Seine Sicht untermauert der Wirtschaftsforscher damit, dass die Zahl an Tochterunternehmen und Produktionsstätten deutscher Unternehmen in China seit den 1990er-Jahren kontinuierlich angestiegen ist. So seien zuletzt rund sieben Prozent der gesamten Auslandsinvestitionen Deutschlands in China getätigt wurden. Laut Langhammer entspricht dies etwa 89 Mrd. Euro (Datenbasis 2019). 2000 waren es noch nur rund ein Prozent, hält der Ökonom fest.

Im Verarbeitenden Gewerbe, also etwa in den Bereichen Chemie, Maschinenbau oder Automobil, stiegen die Auslandsinvestitionen in China laut dem Experten von gut zwei Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt sogar 14 Prozent (61 Mrd. Euro). Allein die Autoindustrie investierte demnach jüngst 24 Prozent ihrer ausländischen Geldanlagen in der Volksrepublik (26 Mrd. Euro).

Demgegenüber meiden die USA als weltgrößter Auslandsinvestor bislang diese Wachstumsregion, sie setzen stattdessen auf Investitionen in Europa. 2020 flossen nur rund zwei Prozent aller Auslandsinvestitionen nach China (110 Mrd. Euro). Bei Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes waren es gut sechs Prozent (54 Mrd. Euro). 2000 lag der Anteil der US-Auslandsinvestitionen in China gleichauf mit denen Deutschlands, also bei rund einem Prozent beziehungsweise zwei Prozent im Verarbeitenden Gewerbe.

Staaten üben sich in Zurückhaltung

„Die Zurückhaltung von US-Firmen ist umso erstaunlicher, als China seit vielen Jahren eine der am dynamischsten wachsenden Weltregionen ist und Firmen einen äußerst lukrativen Absatzmarkt bietet. Außerdem gewährt China ausländischen Firmen in den letzten Jahren auch allmählich Zugang zum Dienstleistungssektor, in dem US-Firmen weltweit führend sind. Ganz offenbar sind die Bedenken zu groß, von China für den Wissenstransfer oder das Ausspähen sensibler und sicherheitsrelevanter Informationen ausgenutzt zu werden“, meint Langhammer.

Dem Fachmann nach führen die USA Investitionskontrollen zum Schutz der nationalen Sicherheit nicht nur gegenüber ausländischen Firmen durch, die sich in den USA niederlassen wollen. Auch die Expansion von US-Firmen außerhalb der USA wird reguliert, um sicherzugehen, dass dadurch nicht sensible Infos in ausländische Hände fallen können. Deutschland dagegen reguliert über das Außenhandelsgesetz nur die Aktivitäten ausländischer Firmen im Inland, nicht die Investitionen inländischer Firmen im Ausland. China drängt ausländische Unternehmen dazu, den eigenen Markt weniger durch Handel als über Tochterunternehmen vor Ort zu beliefern.

 

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