Wasserstoffstadt Duisburg – soso aha naja

Und erneut erreichten mich in den letzten zwei Tagen Mails mit Beschwerden über meine kritische Berichterstattung und Kommentierung bzgl. des Vorhabens Duisburg zur Wasserstoffstadt zu machen – natürlich mit viel Fördergeld, logisch.

Naja, Chinastadt will man ja auch sein und smartcity, da sollte man sich aber langsam auch mal entscheiden. denn viele Köche verderben den Brei oder aber alles hat mit allem irgendwie zu tun, nur ich erkenne das (noch) nicht.

Wie dem auch sei, ich bleibe jedenfalls dabei die Anstrengungen in puncto Wasserstoff kritisch zu sehen.

Für alle die sich für das Thema interessieren, ich meine nicht Wasserstoff sondern das was passiert wenn eine Stadt wie Duisburg, man könnte auch sagen, eine Ruhrgebietsstadt, sich an neuen Technologien versucht.

Zu allererst muß man wissen, dass die die so viel davon schwärmen was denn alles möglich sein wird, selbst keine Ahnung von Technik haben und auch nicht von Betriebswirtschaft.

Dafür sind sie die Ankündigungsweltmeister schlechthin und das hat bekanntlich bisher immer wieder gereicht, denn auch das Wahlvolk hat oftmals wenig Ahnung von beidem, fragt aber auch nie nach.

Schauen wir doch mal in die Geschichte was denn aus ähnlichen Großankündigungsprojekten geworden ist, und schwupps, da haben wir auch schon eins aus dem Spektrum „Neue Energien“.

Wir müssen dafür mit der Zeitmaschine etwas mehr als 20 Jahre zurück und zwar nach Gelsenkirchen. Eine ebenso wie Duisburg vor allem vom Niedergang der alten Industrien und von der SPD gebeutelte Stadt.

Dort rief man 1999 das sog. Solarvalley aus, just wie Thomas Paterman kürzlich das Duisburger Wasserstoff-Valley.

Ein Artikel in der isso von 2017 verdeutlicht ganz gut was aus dem Solarvalley in Gelsenkirchen geworden ist.

https://isso-online.de/reif-fuers-museum/

Und es gibt tatsächlich noch eine offizielle Website die das Ganze bis 2014 dokumentiert – ohne aber die Rückschläge zu erwähnen:

https://www.gelsenkirchen-herten.de/ueber-uns/meilensteine

Kurz gesagt, das Solarvalley war eigentlich schon nach wenigen Jahren Geschichte, die hauptsächliche Solarzellenproduktion findet heute in China statt.

Das heisst nicht, dass es in Duisburg mit dem Wasserstoff genauso passieren muß, aber die Zeichen und Umstände, vor allem die handelnden Personen, ähneln sich doch sehr.

Das was anders ist, sind die EURO-Beträge mit denen heute jongliert wird.

Gucken wir uns Techniken an die in Deutschland entwickelt wurden aber hier nie zu nennenswerten Industrien inkl. Jobs wurden, dann kann einem schon Angst und Bange werden um das viele Geld:

Metrorapid, Hyperloop

Gucken wir also mal wie es mit der mRNA-Technik (Biontech) weitergeht.

Dazu noch Bauprojekte die Deutschland nicht gewuppt kriegt:

BER, Stuttgart21

So und nun will man Duisburg zur Wasserstoffstadt machen, obwohl es auch in anderen Industrieländern ziemlich gute Ideen gibt.

Gucken wir mal hier:

https://www.dw.com/de/nachhaltige-industrie-wird-schweden-vorreiter-f%C3%BCr-wasserstoffstahl/a-57218575

Und siehe da, es beteiligen sich in Schweden auch deutsche Unternehmen aus der Stahlbranche.

Und ein weiterer Artikel verdeutlicht die Mammutaufgabe die uns bevorsteht:

https://www.dw.com/de/der-lange-weg-zum-gr%C3%BCnen-stahl/a-49752965

Ob Leute wie Thomas Patermann dabei die richtigen sind, so etwas zu begleiten und anzuführen, er ist der Chef des neugegründeten Vereins Hy.Region.Rhein.Ruhr, wage ich zu bezweifeln.

https://www.hy-region-rhein-ruhr.de/

Er steht allerdings bei der Fördergeldbeschaffung nicht im Weg und auch nicht bei der Verteilung. Immerhin.

Meine Fragen zum aktuellen Wasserstoff-Gutachten an die DBI, dort hat der Hy.Verein von Patermann seinen Sitz, blieben bezeichnenderweise bisher alle unbeantwortet.