Campus Marxloh: Verschwendung, Unfähigkeit oder Gelddruckmaschine im Rathauskeller?

Kann es sein, dass Stadtteile im Norden wie Marxloh auch deshalb nicht aus den Puschen kommen weil man das gar nicht will? Ja natürlich, dort kann man ausprobieren was geht um möglichst viel Fördergeld einzuwerben um sich dann als PolitikerIn damit zu brüsten (z.B. Özdemir, Mahmut) und um dieses Geld dann zu verbrennen. Ich hatte das grundsätzliche Thema hier schon mehrfach, am Beispiel Campus Marxloh wird es anscheinend exemplarisch deutlich. Mit dabei die EG DU, die es ja inzwischen nicht mehr gibt, aber dafür gibt es ja andere und neue Ausgeburten der Geldvernichtungshölle.

Bereits 2015 hat der Rat der Stadt das Integrierte Stadtteilentwickungskonzept (ISEK) Marxloh  mit der DS 15-0690 und  mit dem Leitziel „Bildungsstandort Marxloh“ beschlossen.
Kernstück dieses Konzeptes ist der Neubau eines Gebäudes als außer-/schulischer Lern-, Bildungs- und Qualifizierungsstandort auf einem Teilbereich des Geländes der Herbert-Grillo-Gesamtschule (HGG). Gemeinsam mit den umgebenden Gebäuden am benachbarten Quartiersplatz, in denen unterschiedlichste Akteure aus dem Ortsteil Bildungsangebote bereithalten, soll dieses Ensemble in seiner Gesamtheit den „Campus Marxloh“ bilden.

Das sogenannte „CampusGebäude“ soll in Zukunft für vielfältige Bildungs-, Qualifizierungs- und Integrationsangebote städtischer und zivilgesellschaftlicher Akteure dienen.

Soweit so möglicherweise sinnvoll. Veranschlagte Gesamtkosten rund 8,1 Mio. EURO (2015).

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1583221&type=do

Dazu wurde auch eine Machbarkeitsstudie erstellt, ganze 270 Seiten lang. Geiler Stoff mit dem Du nur durch das Vorlesen Menschen betäuben kannst. Ich hätte den Sedierungswarnhinweis ganz oben eingefügt. So eine Studie ist wichtig, je mehr Seiten desto mehr Fördergeld – nehme ich an. Man darf es aber auch nicht übertreiben. Das fällt auf. Die Studie kann man dann immer wieder verwenden: Stadtteil ändern, Jahreszahlen austauschen und ein paar Daten und Fakten auf den neuesten Stand bringen bzw. anpassen – fertig.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1584386&type=do

Bis 2019 wurden aus den 8,1 Mio. EURO dann 17,9 Mio. EURO.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1615443&type=do

Bis 2021 wurden daraus dann 20 Mio. EURO.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1661370&type=do

Bis zum März 2022 wurden daraus knapp 25 Mio. EURO.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1670761&type=do

Geblieben sind lediglich die ursprünglich geplanten rund 4.000 qm Fläche, verteilt auf vier Etagen.

https://www.duisburg.de/microsites/pbv/planen_bauen/campus-marxloh.php

Nur mal zum Vergleich:

Das knapp dreimal so viel Fläche bietende Mercator One vor dem Hauptbahnhof  ist erstens bereits fertiggestellt und hat zweitens laut RP rund 35 Mio. Euro gekostet.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/mercator-one-wird-deutlich-teurer_aid-23392155

So gesehen würde bei dreifacher Fläche der Campus Marxloh rund 75 Mio. EURO kosten. Fraglich ist natürlich was noch an Kosten dazukommt die man uns ev. erst wesentlich später mitteilen wird.

Ach und noch etwas: Das ISEK-Programm mit dem der Campus Marxloh gefördert wird ist nur eines von anscheinend mehreren und nicht zu verwechseln mit einem ähnlichen neuen ISEK-Programm das 50 Mio. EURO für den Norden (Marxloh und Hamborn – „Stark im Norden“) umfasst. Ich berichtete bereits.

Wie und inwieweit die Stadt nun die Differenz zwischen der ursprünglichen Fördersumme und dem letztlich abzurechnenden Preis bei Fertigstellung übernimmt, ist mir noch nicht klar. Aber ganz ehrlich, wenn Geld gebraucht wird für Loser-Projekte, ist irgendwie immer wieder was da.

Apropos Loser-Projekte: Wie steht’s denn mit The Curve bzw. Am Alten Holzhafen, Herr Linne?