Soso, Investoren und Invest-Toren glücklich machen. Wem gehört die Stadt?

Mit einer neuen Image-Kampagne, „Duisburgistecht“ ist bereits echt von gestern, will die Gebag zusammen mit der DBI ab sofort Stimmung machen um Investitionen zu fördern. Ich berichtete das gewohnt süffisant bereits im letzten Artikel.

Nehmen wir nun das Ganze mal kurz auseinander. Vor allem angesichts der Worte (Zitat aus der WAZ) von DBI-Chef Beck anläßlich der überragenden Werbe-Wortneuschöpfung „Investorenglücklichmacherstadt„:

„Was ist langfristig überzeugender für das Image und schafft mehr Arbeitsplätze als ein glücklicher Investor?“

Wer so denkt und handelt hat ECHT den Schuß nicht gehört und hat sich gleichzeitig klar positioniert auf welcher Seite er steht, jedenfalls nicht auf Duisburgs Seite. Der Satz hört sich eher nach Ausverkauf an – und dafür werden die Filetstücke mitunter preiswert hergegeben.

Die Verzweiflung muß groß sein, wenn man nun weiter um die Häuser ziehen muß, sprich auf  Immo-Messen gehen muß, obwohl es sich doch angeblich um zig Großprojekte handelt bei denen die Investoren angeblich jeweils Schlange  stünden: 6-Seen-Wedau, Duisburger Dünen, Mercator-Viertel usw.

Langfristig überzeugender ist eine demokratisch-funktionierende Stadt mit zufriedenen BürgernInnen. Dann kommen auch die Investoren und man kann sie sich aussuchen.

Man könnte geneigt sein es handelt sich um das Henne-Ei-Problem, nein in diesem Falle nicht.

Ein „glücklicher“ Investor hat prinzipiell lediglich eins im Sinn und das ist in der Regel tödlich für eine Stadt, wenn man denn seinem Ansinnen ungehindert freien Lauf lässt.

Ein Investor möchte im besten Fall so günstig wie möglich investieren und so umfangreich wie möglich kassieren. Wenn möglich auch noch konkurrenzlos. Ein Grundgesetz des Kapitalismus das sich allerdings mit den Grundsätzen des Gemeinwesens nicht gut verträgt. Setzen Sie doch bitte in Becks Satz zwischen die Worte glücklicher und  Investor mal das Wort „chinesischer“ oder „russischer“!

Ich nehme an, Beck, Link, Linne, Wortmeyer und Co. hocken zu oft beisammen, geilen sich gemeinsam auf und haben daher ein Problem das alle Abgehobenen haben: Sie halten sich für die Besten und Grössten.

Wenn irgendwann keiner mehr da ist dessen Kritik sie sich überhaupt noch anhören, dann kommen solche Sätze wie der von Beck noch viel öfter zustande.

Kein Wunder also, dass er und alle anderen Genannten mir seit Jahr und Tag auf keine meiner Fragen eine Antwort geben.

Er hätte passenderweise und konsequenterweise auch sagen können:

Am besten für Duisburg wäre es wir teilen uns die Gewinne mit den Investoren.

Wer nicht in der Lage und Willens ist kritische Fragen zu beantworten, zumal wenn Gesetze dies auch noch ausdrücklich vorschreiben (Pressegesetz NRW), hat in Duisburg und in einer Demokratie nichts -gar nichts- verloren.

Abschliessend möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass Beck und Co. mit unserem Geld und unseren Flächen hantieren. Beides ist ihnen quasi treuhänderisch anvertraut und keine private Verhandlungsmasse*, schon gar nicht zum Wohle von Investoren die oftmals hier nicht leben, hier keine Steuern zahlen und denen Duisburg im Prinzip scheissegal ist.

 

*weil Vorgänge und Vorhaben vollkommen intransparent sind und jeder demokratischen Kontrolle vorenthalten bzw. entzogen werden
https://wemgehoertdiestadt.de/
http://wemgehoertdiestadt-derfilm.de/
https://correctiv.org/wem-gehoert-die-stadt/