Zwischenstand zu 6-Seen-Wedau: Altlast „Schwarzer See“ anscheinend verschwunden?!

Mit meinen Recherchen zu diesem Thema gehe ich allein in diesem Jahr nunmehr in den vierten Monat. Zuerst hatte ich erneut versucht von der Stadt und der Gebag/Gebag FE Informationen  zu erhalten was es mit dem Schwarzen See in Bezug auf das Neubaugebiet 6-Seen-Wedau auf sich hat. Erneut, wie in den Jahren davor, bekam ich keine Antwort. Dann wandte ich mich an NRW Urban die mit der ehemaligen Bahnentwicklungsgesellschaft (BEG) inzwischen verflochten ist. Die BEG hatte u.a. 2017 ein Bodengutachten für 6-Seen-Wedau in Auftrag gegeben in dem die Altlast „Schwarzer See“ erwähnt wird.

Aber auch bei NRW Urban wurde ich zuerst total ignoriert. Daraufhin wandte ich mich an das NRW-Bauministerium, das die Aufsicht über die Landesbeteiligung NRW Urban innehat. Schlußendlich musste ich erst dem Pressesprecher des Ministeriums eine Dienstaufsichtsbeschwerde „verpassen“ bis sich was „bewegte“.

NRW Urban antwortete nun und zwar derart, dass das Teilgebiet mit der Altlast „Schwarzer See“ sich nicht auf dem Neubaugelände befinden würde.

Damit war der Ball weiter im Spiel nun aber -so meine Vermutung- im Spielfeld der Vorbesitzerin des ursprünglichen Gesamtgeländes nämlich der Deutschen Bahn, die dort jahrzehntelang ein Ausbesserungswerk betrieb.

Die Deutsche Bahn habe ich inzwischen viermal angeschrieben und nach genau dem Geländeteil mit dem ominösen „Schwarzen See“ gefragt.  Doch bisher gab es keine Antwort.

Meine Vermutung um was es sich bei dem See handeln könnte ist abgeleitet aus einer Teilantwort von NRW Urban die sich auf eine andere Altlast in Meiderich, neben dem Landschaftspark (der gehört übrigens NRW Urban), befindet. Ihr Name ist „Teersee“.

Hier die Teilantwort:

Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Thyssen 4/8 in Duisburg Beeck wurden zu Betriebszeiten in einer ehemaligen Grube teerhaltige Abfallstoffe verkippt. Diese Ablagerung liegt heute am Rand des Landschaftsparks-Nord. Zur Kappselung der Altlast wurde diese mit einer Einphasenschlitzwand (Dichtwand) umschlossen und mit einem Stahlbetondeckel und einer Kunststoffdichtungsbahn abgedeckt. Die Sicherung erfolgte in 2006 auf Grundlage eines von der zuständigen Ordnungsbehörde der Stadt Duisburg für verbindlich erklärten Sanierungsplans. Der gesicherte Teersee hat ein Volumen von 6.300 cbm. Im Zuge der Herstellung der Abdeckelung mussten ca. 700 cbm entsorgt werden. Der Wasserstand innerhalb des Sicherungsbauwerks wird dauerhaft unterhalb dem des umgebenden Grundwassers gehalten. Zunächst erfolgte diese Absenkung durch Absaugung bedarfsweise. In 2015 wurde eine Anlage zur Wasserhaltung nachgerüstet. Durch diese durchgeführten Maßnahmen werden die Altlasten des sogenannten „Teersees“ gesichert und ein weiterer Schadstoffeintritt in das Grundwasser verhindert. Die Anlage wird in Abstimmung mit den Ordnungsbehörden gutachterlich überwacht.

Nun, wenn man schon einen See als Schwarzen See bezeichnet, nehme ich an darin befinden sich mindestens teerhaltige Abfallstoffe. Da kann dann alles drin sein was ein Giftmischerherz erfreut.

Für Schlaumis: Ja, ich kenne das Schwarze Meer, aber ich glaube hier handelt es sich um was ganz anderes.

Fazit:

Irgendwie ist es im Moment mein Eindruck, man hat den Schwarzen See in Wedau weggezaubert bzw. verschwinden lassen.

Hier nochmals die Fundstelle (grün markiert) im erwähnten Gutachten von 2017: