Unternehmertag: Appelle wie Wattebäuschchen angesichts der Probleme

Wenn man sich die aktuelle Berichterstattung über den Unternehmertag in Duisburg seitens des hiesigen Unternehmerverbands anhört und durchliest, sowohl auf der entsprechenden Website als auch in der WAZ (s. zwei Links ganz unten), dann kann einem schon der Gedanke kommen da werden lediglich, wie fast immer, nur  die schlimmen Zustände beschrieben. Tja und ein paar Forderungen werden vorgebracht, die aber so lahmarschig wattebäuschig, dass es keinem wehtut.

Letzteres sollte es aber endlich mal. Das geht los bei der ehrlichen Zustandsbeschreibung der Unternehmen selbst und ihrer Versäumnisse. Zum Beispiel im digitalen Bereich.

Dazu kommt: Nur noch rund ein Viertel aller Betriebe bilden überhaupt aus, woher sollen also die Fachkräfte kommen? Und: Jahrelang fand das gezielte und kontinuierliche Anwerben aus dem Ausland nicht statt, nun ist es besonders wichtig.

Niemand spricht von der Qualität des Standorts, in diesem Falle von Duisburg, und das im Zusammenhang mit der so wichtigen work-life-balance. So muß für die Anwerbung von treuem Personal auch das Umfeld stimmen, deshalb sollte man sich mal gehörig die Stadtoberen vorknöpfen.

Ist man der Politik denn in Sachen Ausbildung (verstärkte Förderung der betrieblichen Ausbildung, Werbung für die Wertschätzung von nicht-akademischen Abschlüssen) mal so richtig auf die Pelle gerückt? Nein. Nimmt man sich des hiesigen Potentials an Kindern aus Migrationsfamilien an? Nein. Ist man hingegangen und hat den Schulen Hilfen materieller, finanzieller oder ideeller Art angeboten? Nein.

Ich könnte mit kritischen Fragen noch wochenlang weitermachen.

Tja und wenn Verbands- und Espera-Boss Korthäuer von Ethik und Moral spricht die immer wichtiger werden, dann würde ich mal einen Blick in die eigenen Unternehmensgeschichtsbücher seines Familienbetriebs in dritter Generation werfen, besonders in die Zeit zwischen 1933 und 1945! Eine kurze Aufarbeitung könnte der Website www.espera.com nicht schaden.

Und zu guter Letzt würde ich den Verbandsnamen endlich mal ändern. Schon mal gehört, dass es auch Unternehmerinnen gibt? Das selbe gilt für den Ausdruck „Unternehmertag“.

Allein die Tatsache, dass ich darauf bereits zigmal hingewiesen habe, dem Verband dies angezeigt habe, zeigt doch auf, dass wir es mit Leuten von gestern zu tun haben die nicht mal in der Lage sind die simpelsten Dinge zu ändern. Wie wollen die das bloß bei existenziellen Problemen schaffen?

https://www.waz.de/staedte/duisburg/fachkraeftemangel-was-der-unternehmertag-in-duisburg-fordert-id235680293.html

https://www.unternehmerverband.org/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilung/arbeitgeber-solvent-innovativ-sucht-fachkraefte/