Extra für den Sonntag verwahrt: Martin Linnes Loser-Projekt

In der vergangenen Woche hatte ich bereits auf die Stillstände bei Duisburgs Großbauprojekten hingewiesen, für den heutigen Sonntag habe ich mir Linnes Lieblingsprojekt „Am alten Holzhafen“ aufgespart, formerly known as The Curve.

Bis zum 30. Juni (vor drei Tagen) sollte man schriftlich sein Interesse bekunden, wenn man so total ambitioniert ist, dass man sämtliche Warnungen und Minus-Vorzeichen in den Wind schlägt und dort ein Bauvorhaben in Betracht zieht.

Dort im Innenhafen, wo die notorisch klamme Stadt bisher sinnlos 13 Millionen EURO versenkt hat – und dass ist nur der offiziell bekannte Betrag.

Ich würde mich schwer wundern, wenn es tatsächlich Interesse gibt sich dort investierend zu verlustieren.

So wird Linne auf seinem Lieblingsprojekt sitzenbleiben. Was er und der OB aber nicht auf sich sitzen lassen können, ihnen wird also irgendeine Scheißhausidee einfallen, das Ganze nochmals zu verschlimmbessern. Um dabei womöglich nochmals Steuergeld in grossem Stil zu versenken. Dafür werden die Kids in Containern beschult.

https://duisburg-holzhafen.de/

Zum Schluß will ich nochmals auf die anderen Großprojekte zurückkommen, bei denen sich nicht wirklich viel tut.  Das kann natürlich auch mit den neuesten Zinsentwicklungen sowie den gestiegenen Materialpreisen und den fehlenden Handwerkskräften zu tun haben. Eine Berechnung allein zu den Zinsentwicklungen verdeutlicht jedem Häuslebauer oder -käufer (m,w,d) wie sehr ein oder zwei Prozent mehr an Zinsen die ganze Kalkulation sprengen und den Traum von den eigenen vier Wänden, egal ob Haus oder ETW, unbezahlbar werden lassen.

Auch die Banken gucken inzwischen viel genauer hin was die Geldverleihungen betrifft. Kriegte man vor kurzem noch locker 110 bis 120% finanziert (also inkl. Innenausbau = 10 bis 20%) muß man heute Eigenkapital in einer Höhe nachweisen, das viele nicht haben. Und wer bitteschön will unbedingt in 6-Seen-Wedau hinter einer Riesenwand wohnen, es sei denn direkt am Wasser, wenn er den Kaufpreis locker aus Eigenmitteln hinblättern kann?

Einzig und allein die pure Wohnungsnot kann die Menschen noch zu unüberlegten Handlungen verleiten.

Derweil reiben sich nicht wenige Schnäppchenjäger (m,w,d) bereits die Händchen aufgrund der vielen erwartbaren Zwangsversteigerungen die womöglich anstehen. Des einen Leid ist des anderen Freud.