Quartier 1 am Bahnhof: Grundstein für letztes Bürogebäude gelegt – Fragen über Fragen

Aktuell hat mit feierlichem TamTam und im Beisein von OB Link die Aurelis den Grundstein für das letzte Gebäude auf dem noch freien Baufeld im sogenannten Quartier 1 nebem dem Bahnhof gelegt. Ausführendes Bauunternehmen ist übrigens Hochtief, die Firma die ehemals an der Aurelis beteiligt war. Man kennt sich eben.

Ein mehrstöckiges Bürogebäude soll es werden, in das grösstenteils die BKK Novitas einziehen wird, die dafür ihre Räume in den Five Boats im Innenhafen aufgibt.

Aurelis hat nebenan bereits das LANUV und zwei weitere Gebäude für die Hochschule für Polizei und Verwaltung (HSPV) errichtet, sowie mind. ein Parkhaus. Ich berichtete bereits ausführlich vor allem über die exorbitanten Mieten das das Land zahlt (LANUV) bzw. die man lieber verschweigt (HSPV).

Die markanteste Strasse in der Ecke heisst Wuhanstrasse – so genannt weil Wuhan  Duisburgs Partnerstadt in China ist. Manch eine(r) kennt die Stadt besser als Ausbruchsort der Corona-Pandemie.

Das Quartier 1 ist quasi das von Aurelis ehemals einbehaltene Stück der Duisburger Freiheit – heute Duisburger Dünen – das die Aurelis nicht an Krieger verkaufte (2010).  Inzwischen gehört das ehemalige Kriegergelände der Gebag FE, die es für viele Millionen EURO Aufschlag von dem Unternehmer erwarb.

Nun hat angeblich die Aurelis Interesse auf dem Gelände, was sie selbst mal besaß, in Zukunft baulich tätig zu werden. AHA.

Ich rechne immer noch damit, dass auf den Duisburger Dünen ein neues Rathaus entstehen wird. Und eben nicht auf dem wesentlich kleineren Gelände an der Steinschen Gasse, was zumindest für ein abgespecktes Verwaltungsgebäude vor Monaten mal im Gespräch war. Ich glaube auch noch fest daran, dass man auf den Dünen eine neue City errichten wird. Warum sonst lässt man die alte schäbige City noch schäbiger werden, abgesehen von einigen baulichen Maßnahmen die bis 2028 umgesetzt werden sollen? Wie gut, dass man einen willigen Rasmus Beck hat der das alles ernst nimmt, er hat sonst nichts auf der Pfanne, und deshalb munter für die alte City trommelt.

Aurelis hätte eigentlich auch in 6-Seen-Wedau Kasse machen können, denn  auf dieses ehemalige Bahngelände hatte man ebenso Zugriff, verzichtete aber, heute ist es auch im Besitz der Gebag FE.

Zufall? Erkenne ich dabei ein System? Hat es mit den Bodenbelastungen auf beiden Geländen zu tun? Hat die Kosten und Risiken dafür die Gebag bzw. die Gebag FE an den Hacken?

Fragen über Fragen die sicherlich wie gewohnt von niemandem im Rathaus noch von der Gebag beantwortet werden. Man kann sich eigentlich denken warum niemand antworten will.

Wenn man in Duisburg richtig Reibach machen will, dann auf jeden Fall mit Grundstücken und Immobilien. Vor allem dann wenn Stadt und Land beteiligt sind, z.B. als Verkäuferin, Käuferin oder Vermieterin, Mieterin.

Anscheinend kann man auch über viele Jahre den Boden eines Grundstücks unbehelligt versauen, irgendwie ist am Ende immer die Stadt oder ein  städtisches Beteiligungsunternehmen daran interessiert so ein belastetes Gelände zu erwerben.

Die Sanierungskosten übernehmen wir dann auch noch.

Falls jemand meint nur OB Link sei allein derjenige der ev. derart mutwillig handelt, dann ist das nicht vollumfänglich zu Ende gedacht. Er UND seine SPD-GenossenInnen plus CDU-Lakaien sorgen dafür, dass alles im Rat fein demokratisch abgenickt wird – zumindest nach aussen hin und auf den ersten Blick. Eine genaue Prüfung auch durch meine Nachfragen lassen sie ja nicht zu.

Besonders in nicht-öffentlichen Ratssitzungen werden solche „Deals“ abgesegnet.

Ich darf daran erinnern, dass auch die Stadt per Ratsentscheid 2009 oder 2010 auf ihr Vorkaufsrecht zum Erwerb der Duisburger Freiheit (heute Duisburger Dünen) verzichtete. Die einzige Ratsfrau die damals nicht verzichten wollte war übrigens Claudia Leisse (Grüne).

Den Ratsleuten eingeheizt, auf das Vorkaufsrecht zu verzichten, hatte übrigens Baudez. Jürgen Dressler.  Er sprach angeblich von unkalkulierbaren rechtlichen Folgeproblemen, die nun die Gebag FE zu bewältigen hat oder die es nie gab? Wer weiß.

Aufmerksamen LesernInnen dürfte nun auch klar sein warum man sich -bundesweit- so vehement sträubt ein transparentes Immobilienregister einzuführen. Was der Geldwäschebekämpfung dienen könnte, was aber auch offenlegen könnte wer alles wo und in welchem Umfang Immobilien besitzt.

Mich würde es überhaupt nicht wundern wenn Namen von Verwaltungsleuten und von Ratsleuten sowie PolitikernInnen auftauchen würden. Was per se nicht verwerflich ist, aber dann unangenehm werden könnte wenn es bestimmte Zusammenhänge gibt zwischen Immobilienbesitz und gewissen politischen Entscheidungen.

Natürlich kann man zur Sicherheit oder Verdeckung immer auf willige Helferlein zurückgreifen, z.B. auf die Großtante die bestenfalls ganz anders heisst und ganz woanders wohnt.

Natürlich denke ich mir solche Vorgehensweisen nur aus weil ich total frustriert bin. Träumt weiter!