Enkeltaugliches Ruhrort: RP darf berichten – DUISTOP wird vergessen!?

Vor geraumer Zeit, ein paar Monate ist es schon wieder her, hatte Haniel angekündigt Ruhrort enkeltauglich umgestalten zu wollen. Dazu wurde u.a. ein Konzept erkoren bei dem es sich um die sog. Umweltneutralität dreht. Die Drogeriemarktkette dm hatte diese Idee bereits auf ein Sortiment angewandt. Die Idee dahinter ist eine Art Kompensation, denn im Gegenzug für Umweltschäden werden z.B. Altlastenflächen renaturiert. Ich will das hier alles nicht genau erklären, ich bin auch kein unbedingter Freund dieses Ansatzes. Meines Erachtens ist viel zu viel Greenwashing im Spiel.

Wie dem auch sei, jedenfalls hatte Haniel angekündigt Ruhrort zu einem umweltneutralen und damit enkeltauglichen Stadtteil umzuformen. Im Prinzip also keine schlechte Idee. Bis dato war ich davon ausgegangen, dass Haniel sich nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten und vor allem mit Geld richtig „reinhängt“ und engagiert.

Am 1. August hatte ich deshalb bei der Pressesprecherin von Haniel mal  nachgefragt wie es denn nun weitergehe. Daraufhin antwortet sie mir, dass demnächst eine Pressenews herausgegeben würde und ich diese auch bekäme.

Nun musste ich gestern feststellen, dass die Pressenews anscheinend bereits versandt wurde und das es wohl auch eine Presseeinladung (PK) gab.

Feststellen konnte ich das u.a. dadurch, dass es einen wohlwollenden Artikel in der RP gab.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-wie-ruhrort-zum-umweltneutralen-stadtteil-werden-soll_aid-76096269

Aus dem Artikel erfuhr ich dann auch, dass Haniel sich nur mit 19,5 % an der Sache bzw. einer neuen Projektgesellschaft beteiligt, die stadteigene Gebag hingegen mit 51%.

Daraufhin schrieb ich die besagte Pressesprecherin heute wie folgt an:

Guten Tag Frau XXX,

bereits am 1. August hatte ich Sie angeschrieben um mehr über das Projekt in Ruhrort zu erfahren. Sie kündigten mir Infos an. Nun lese ich in der RP die Neuigkeiten, von Ihnen habe ich trotz Zusage jedoch nichts bekommen. Gibt es etwa eine Bevorzugung der RP oder anderer Medien?

Dies ist übrigens nicht der erste Fall, auch andere von mir Angefragte handeln so wie ich es leider vermuten muß. Oder gibt es Ihrerseits eine andere Erklärung?

Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

Prompt kamen diese beiden Antworten:

Antwort 1 von Haniel:

Guten Tag Schulze,

das tut mir herzlich leid und ist nur mit der Fülle der Aufgaben zu erklären. Anbei finde Sie die Unterlage der gestrigen Veranstaltung, in cc die Kontaktdaten meiner Kollegin YYY, die alle Presseanfragen managt und Sie gerne auf den Verteiler fest aufnehmen wird.

Beste Grüße

XXX

 

Antwort 2 nicht von Haniel, sondern von der ICM aus Bottrop, über die ich letztens auch bereits berichtete:

Guten Tag Herr Schulze,

ergänzend die Presseinformation. Die Einladung zur Veranstaltung ist seitens der GEBAG in Duisburg und Umkreis versendet worden, eine „Bevorzugung“ von Medien gibt es hier absolut nicht – im Gegenteil, wir hätten Sie gerne dabei gehabt! Ihre E-Mailadresse ist notiert und auch weitergereicht. Schade, dass Sie gestern nicht dabei sein konnten, sollte die Einladung Sie nicht erreicht haben, entschuldige ich mich vielmals.

i.A. YYY

Pressesprecherin

Innovation City Management GmbH

 

Halten wir fest, die Einladungen sind also von der Gebag versandt worden und dann ist es ja klar weshalb ich ausgeschlossen wurde.

Wie heisst es so schön eine „Bevorzugung“ von Medien gibt es hier absolut nicht – im Gegenteil, …“, ach wirklich?

Die ICM ist übrigens das Übrigbleibsel von Innovation City Bottrop, ehemals geführt von Herrn Burkhard Drescher, Ex-OB von Oberhausen. Drescher ist nun GF bei ICM, der Nachfolgerin und haut bereits so richtig auf den Putz:

https://www.waz.de/staedte/bottrop/gasumlage-innovation-city-fordert-anreize-fuer-erneuerbare-id236184917.html

Hinter ICM steht inzwischen hauptsächlich Dirk C. Gratzel, Gründer von Greenzero, auch bei Haniel in Bezug auf Umweltneutralität im Boot.

Entschuldigungen hin oder her, ich habe jedenfalls beide Damen a) von Haniel und b) von ICM nochmals angeschrieben – und zwar wie folgt:

Guten Tag zurück Frau XXX, Frau YYY,

und danke für die prompten Antworten.

Nehmen Sie bitte mal folgende Sachverhalte zur Kenntnis und wenn Ihnen danach ist, dann kommentieren Sie diese auch, was ich dann gerne veröffentliche.

Seit fast fünf Jahren bekomme ich weder vom OB noch von den wesentlichen Beteiligungsgesellschaften der Stadt (u.a. GEBAG etc.) keine Antworten auf meine Presseanfragen. Inzwischen sind mehr als 600 unbeantwortete Presseanfragen aufgelaufen.

Und das trotz eindeutiger Rechtslage, dass nämlich gemäß Pressegesetz NRW und Medienstaatsvertrag NRW sowie gemäß § 5 GG (Gleichbehandlung) mir Auskunft zu erteilen ist.

Für die „Zurückhaltung“ des OB bzw. seine laufenden Rechtsverstösse habe ich nur einen plausiblen Grund, dass er nämlich ziemlich viel zu verbergen hat.

Wenn ich nun lesen muß, aus einem anderen Pressemedium (hier: RP), was durchwegs anders behandelt wird als DUISTOP, dies gilt auch für WAZ und NRZ, dass an dem Ruhrort-Projekt die GEBAG mehrheitlich beteiligt ist, und man mich anscheinend irgendwie vergessen hat, dann kommen mir ehrlich gesagt ziemlich grosse Zweifel.

Stellen Sie also bitte klar, dass es keinerlei Einflussnahme der Stadt oder GEBAG gegeben hat mich nicht zu berücksichtigen.

Und nochmals, stellen Sie bitte klar was Sie von dem oben geschilderten Miß- oder Fehlverhalten der Stadtspitze halten, insbesondere unter Berücksichtigung der Umstände, dass Haniel und die hiesige Wirtschaft davon durchaus betroffen ist, wenngleich ev. nur indirekt, denn DUISTOP hat inzwischen eine sehr grosse Verbreitung und wer sich für Duisburg interessiert, seien es Bewohner, Neubewohner, Arbeitgebende, Arbeitnehmende, Investierende oder wie auch immer, wird davon erfahren. Alles eine Frage der Zeit.

Herrn Link interessiert das alles herzlich wenig, denn er hat seinen Job etc. relativ sicher. Was schert diesen Man sein Image? Die Auswirkungen der schlechten Politik und des miesen Verwaltungshandelns zeigen sich jedoch nicht ad hoc und überall offensichtlich, aber sicherlich nachhaltig.

Ein Beispiel an dem dies noch relativ gut festzustellen ist, ist die Weigerung vieler Lehrkräfte nach Duisburg zu kommen. In der Folge ziehen auch neue Mitarbeitende mit Kindern lieber nicht nach Duisburg, das schmälert die Kaufkraft, die Steuereingänge usw. usf.

Ein schleichender Prozess. Auf DUISTOP finden sich dafür bereits mehr als ausreichende Hinweise auf Fehlentwicklungen.

Durch die mangelnde Auskunftsbereitschaft schaffen es der OB und seine willigen Helferlein, anders kann ich seine Mitarbeitenden leider nicht bezeichnen, dass diese Fehlentwicklungen nicht transparent aufgezeigt werden können und deshalb ungehindert fortschreiten.

Das mag Haniel weniger interessieren als andere, aber darin liegt eine Verantwortung.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

Nachtrag um 21:30 Uhr:

So richtig in Fahrt schreibt man sich in Köln:

https://www.ksta.de/panorama/weltweit-einzigartiges-projekt-duisburg-ruhrort-soll-umweltneutral-werden-39913300