Wer das Folgende liest sollte sich ein dickes Beißholz bereitlegen!

Ich berichtete bereits mehrfach kritisch über das Vorhaben der Stadt das MSV-Stadion komplett zu übernehmen. Am kommenden Montag ist genau das ein Tagesordnungspunkt auf der Ratssitzungsliste. So lautet es in der Tagesordnungsübersicht:

MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG; hier: Rückführung des Stadiongebäudes in das städtische Vermögen

Und hier die entsprechende Beschlussvorlage:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1679142&type=do

Aus dieser wird verschurbelt deutlich, so lese ich das Ganze, dass es finanzielle Korrekturen in Höhe von rund acht Millionen EURO gibt.

So heisst es in der Vorlage (Zitat/Auszug): In der Sphäre der Stadt entstehen Korrekturen auf Forderungen bzw. aus Ausleihungen in Höhe von 7.757.538 EUR (Stadt gegenüber StaPro KG), die durch Verbesserungen im Teil-
ergebnisplan Stadtkämmerei ausgeglichen werden können. Die darüber hinaus gehenden wirtschaftlichen und haushaltsrechtlichen Folgen auf die städtische Bilanz sind aufgrund des ausstehenden Jahresabschlusses auf den 30.06.2022 der StaPro KG noch nicht endgültig bezifferbar. Nach derzeitigem Stand sind keine negativen Auswirkungen auf das Eigenkapital
der Stadt zu erwarten. Dem Rat wird in der zweiten Jahreshälfte 2022 hierzu eine gesonderte Drucksache vorgelegt.

Ich hätte gerne mal eine genauere Erklärung zum Sachverhalt, doch mir wird ja leider nie geantwortet. Wenn ich mir die Riege der Ratsleute anschaue kann ich mir auch kaum vorstellen, dass einer von denen kapiert was vor sich geht. Trotzdem werden sie eine Entscheidung treffen. Keiner von denen wird  aufstehen und sagen „Ey, ich kapier das alles nicht.“

Was mir vor allem aber zusätzlich Sorgen bereitet ist die relative Laxigkeit mit der alles in diesen schwierigen Zeiten abgewickelt wird. Man hängt sich eine defizitäre Immobilie an den Hals, weiß kaum wie man die Knete für deren laufende Bewirtschaftung pro Jahr (rund zwei Mio. EURO) reinkriegt, fabuliert über irgendwelche Eventmanagement-BlaBlas und zusätzliche Projektgesellschaftsgründungen und hat zudem noch einen massiven Dachschaden an den Hacken, der bereits vor Jahresfrist auf rund 13 Mio.   EURO beziffert wurde.

Wie gut, dass die Stadtwerke gerade ihre allerneuesten Strom- und Gastarife veröffentlicht haben, ich sag nur „gigantisch“, damit können die Verkehrsbetriebe auf jeden Fall quersubventioniert werden, die stehen eh massiv in der Kritik (https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/katastrophaler-nahverkehr-in-duisburg-doch-was-hilft-id236444975.html), und dann bleibt ja bestimmt auch irgendwie irgendwas für das MSV-Stadion übrig.

Scherz beiseite, aber ich glaube da läuft gewaltig was komplett aus dem Ruder und wird zu einem Zuschuss-Geschäft ohnegleichen, bedient aus den unterschiedlichsten Töpfen – je nach Lust und Laune. Verrückt auch (oder Kalkül), dass denen die rund acht Mio. EURO erst jetzt auffallen.

Dafür unterbleiben Schulsanierungen, notwendige Klimaanpassungen im gesamten Stadtgebiet usw., aber bestimmt werden bald irgendwelche Gebühren oder sonstwas angehoben.

Das schmälert z.B. die Kaufkraft noch mehr, ein Teufelskreislauf. Aber wen juckt’s?

Apropos Kaufkraft, mich interessiert brennend ob die Gebag ihre Riesenprojekte wie 6-Seen-Wedau wirklich wie geplant an den Mann und die Frau bringen kann. Häuser bauen und kaufen wird ja auch immer teurer teurer teurer … unbezahlbarer.