Am Alten Holzhafen: Bauunternehmer Tecklenburg zuversichtlich

Ich berichtete bereits über den Fortgang in Sachen Ex-EUROGATE, Ex-THE-CURVE und das heute „Am Alten Holzhafen“ genannte Baugebiet im Innenhafen, dort wo die Stadt wegen Unfähigkeit oder auch mit voller Absicht 13 Mio. EURO Steuergeld versenkt hat.

Nun will es dort also der Bauunternehmer Hermann Tecklenburg aus Straelen versuchen, zusammen mit weiteren Investoren. Er ist mit der Frauenfußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg verheiratet, die aus Duisburg stammt und in ihrer Anfangszeit als Spielerin in Duisburg Fußball gespielt hat.

Das Gelände kriegt Tecklenburg zumindest für einen Schnäppchen-Preis und seine Idee sechs kleinere Gebäude anstatt einen Riesenkoloss zu errichten – wie ehemals geplant – ist wohl auch cleverer.

Aber der Zeitrahmen ist ambitioniert.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-so-stellt-sich-hermann-tecklenburg-sein-innenhafen-projekt-vor_aid-81123159

Mich überzeugt das alles nicht, zumal Wohnungen aus baurechtlichen Gründen (?!) nicht vorgesehen sind.

In dem RP-Artikel sind allerdings Begriffe wie Verwaltungseinheiten zu finden die darauf hindeuten, dass möglicherweise die Stadt oder das Land dort einziehen könnten – neben Büros für Unternehmen, Co-Working-Spaces, Restaurants und Bars sowie Hotels und Pensionen, Galerien und Läden.

Wenn dann für die Verwaltungseinheiten Kaltmieten um die 25-30 EURO pro qm aufgerufen werden, wie beim LANUV und bei der neuen Verwaltungshochschule in der Wuhanstrasse, neben dem Bahnhof -ich berichtete bereits- dann könnte Tecklenburg unter Umständen reüssieren.

Ich frage mich allerdings woher er all die anderen Mieter nehmen will die dann ja auch mit Duisburg und in Duisburg klarkommen müssen. Was da alles an Angeboten und damit Zielgruppen aufgezählt wird kann ich mir gut in einer Metropole in einer höheren Liga vorstellen, aber ECHT nicht in Duisburg. Nun gut, es ist nicht mein Geld und meine Zeit die da verballert wird. UPPS, es sei denn vertraglich gibt es noch Hintertürchen für Tecklenburg & Co., so dass am Ende wieder die Stadt löhnen muß – dann wären erneut auch meine anteiligen Steuerzahlungen verschwendet.

Nebenbei bemerkt: Ich stelle mir angesichts der erwähnten Verwaltungseinheiten die Frage, ob wir die überhaupt noch brauchen, und ob die woanders dann nicht leergezogen werden? Denn eigentlich soll ja zum Ende diesen Jahres das Onlinezugangsgesetz seine volle Wirkung entfalten. Brauchen wir dann wirklich noch so viele „Amtsstuben“ wie bisher?

Wenigstens tut sich anscheinend was auf diesem Grundstück, nur gab es schon ewig nichts mehr von 6-Seen-Wedau und auf dem Ex-LOPA-Gelände, heute Duisburger Dünen genannt, sollen auch nur (schn)öde Hochhäuser gebaut werden.

Was ist mit dem Mercatorviertel? Mit der Baulücke an der Steinschen-Gasse?

Wenn dort jeweils auch noch all das entstehen soll was Herr Tecklenburg plant, dann haben wir aber ein ziemliches Neubau-Überangebot was die Mieten eher drücken dürfte. Wie beschrieben dürfte dann die einzige Rettung die Vermietung an Stadt und Land sein. Die zahlen jeden Preis, ist ja auch nicht ihr Geld.

Ganz anderes Thema und ganz andere Dimension aber passend dazu:

https://www.focus.de/politik/deutschland/ruestungsdeal-wirft-fragen-auf-warum-zahlt-die-schweiz-fuer-die-f-35-so-viel-weniger-frau-lambrecht_id_180439127.html