Köln: Belästigungsvorwürfe gegen Prof – Justitiare auf der Seite des Prof?

Der AStA an der Kölner UNI erhebt derzeit den schweren Vorwurf die Justitiare der UNI hätten sich in einer Äffare um angebliche Belästigungen auf die Seite des von mehreren Studentinnen wegen Belästigungen beschuldigten Profs geschlagen.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/belaestigungsvorwuerfe-an-der-uni-koeln-asta-sieht-absolutes-versagen-der-institutionellen-strukturen-a-ac9a4bfd-59b2-4e6f-80a4-68de65ee44bc

AStA-VertreterInnen sehen darin ein eklatantes Versagen der UNI-internen Institutionen und selbst auferlegten Verhaltensweisen. Zitat laut Spiegel: „Es dürfe nicht sein, dass Doktorandinnen sich bei Beschwerden in Gesprächsrunden mit der angeschuldigten Person sowie deren Anwalt wiederfänden und sich »quasi einem Verhör« stellen müssten.“

Ich stelle dazu mal einiges klar: Es gilt natürlich für jede beschuldigte Person  ersteinmal die Unschuldsvermutung. Eine UNI sollte aber in der Lage sein, allein schon weil es eine grosse und alte Institution ist, mit solchen Sachlagen klarzukommen und sich nicht parteiisch machen.

Warum sich andererseits Opfer zu solchen Spielchen wie „Verhören“ bereiterklären ist mir schleierhaft. Auch verstehe ich nicht ganz warum sie sich in Stripclubs locken lassen wie es in diesem Fall angeblich geschah. Es kann natürlich sein, dass der Druck so gross ist, dass man selbst die übelsten Erniedrigungen über sich ergehen lässt.

Aber wozu gibt es denn Handies oder sonstige Aufnahmegeräte um den Spieß umzudrehen, so eine Aufnahme würde sicherlich die Ehefrau eines  Beschuldigten bzw. Täters gerne hören? Okay, ich bin kein Opfer und kann dabei nicht ganz mitreden. Ev. bin ich auch naiv und es ist so, dass Arschlöcher sich immer ein Opfer aussuchen, das kann auch ein belästigter Mann sein, das möglicherweise psychisch labil ist. Das macht es ja auch einfacher.

Und ich muß zugeben: Ein Prof, Marke „geiler Bock“, dem man nicht gefügig und zu Diensten sein will, kann einem natürlich die gesamte Karriere versauen.

Was sich in Köln anscheinend abspielt(e) deckt sich allerdings ganz hervorragend mit Studienergebnissen für NRW die an die Duisburger UNI kürzlich erhoben wurden, die zwar harmloser sind aber im Grunde den Nährboden bilden können.

Zwei wesentliche Ergebnisse der Studie:

An den Hochschulen in NRW haben Frauen mehr oder weniger das Nachsehen. Bei den Professuren liegt der Männeranteil immer noch bei über 80 Prozent. Schafft es eine Frau verdient sie im Schnitt über 500 EURO weniger pro Monat als ein Mann im selben Job.

https://www.radiokw.de/artikel/genderstudie-der-uni-duisburgessen-grosse-lohnunterschiede-1509218.html

Fazit:

Angesichts solcher Vorkommnisse erscheinen die deutschen Moralisierungen in puncto Katar wenigstens zum Teil irgendwie voll daneben und total unangebracht. Anscheiend haben wir bzw. einige männliche Zeitgenossen und auch Institutionen immer noch ein Problem mit Frauen. Da kann man kaum verlangen, dass uns weltweit alle vollkommen ernst nehmen.

Die UNI Köln hat übrigens zum Spiegel-Artikel Stellung genommen:

https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/berichte/stellungnahmen-zur-berichterstattung-im-spiegel

Darin schreibt sie (Zitat): Den Vorwurf, Untersuchungen einseitig zu führen, weisen wir entschieden zurück.

Ein paar Sätze vorher heisst es (Zitat): Das bedeutet, dass wir auch zu einzelnen Kritikpunkten an unserem Vorgehen hier nicht Stellung nehmen dürfen. 

Tja, das nenne ich mal ins eigene Knie geschossen. Weshalb ich genau das mal bei der UNI hinterfrage. Meine Anfrage diesbezüglich lesen Sie im nächsten Artikel.

Ansonsten gibt sie keinerlei konkrete Auskunft mit Verweis auf Rechtsvorschriften.