Krawalle, Krawalle, Krawalle: Nicht nur mit Böllern, sondern auch au’m Platz.

Ich hatte es letztens beschrieben, die Krawalle zu Silvester sind eine Ausprägung und ein Zeichen für Frust einerseits und wahrscheinlich Freude am Kaputtmachen und am tätlichen Angreifen. Doch ich hatte auch erwähnt, dass sich ähnliche Verhaltensmuster ebenfalls anderswo feststellen lassen, anscheinend auch mit stetig zunehmender Gewalt.

Die WAZ berichtet erneut aktuell darüber:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/gewalt-bei-fussball-immer-haerter-9-platzverbote-in-duisburg-id237333563.html

Seit 2021 gibt es – aufgrund der Gewaltvorfälle auf Duisburger Fußballplätzen – ein Konzept, dass der Rat im Sommer 2021 einstimmig verabschiedet hat. Seitdem ist der Arbeitskreis „Gewalt im Fußball“ angeblich achtmal zusammengekommen und der sog. Beratungskreis traf sich angeblich sechsmal.

Was mich wenig verwundert, die Aggressionen gehen nicht nur von Spielern aus, sondern kommen auch vom Spielfeldrand also von den Trainern und Betreuern.

Für mich ist klar, dass wir es an vielen Ecken mit ein und dem selben Problem bzw. Problemen zu tun haben, genauer gesagt mit ein und der selben Ursache bzw. Ursachen. Ein Blick auf die Umgangsformen im Netz genügt teilweise schon. Was nicht heissen soll, dass hier die Ursache zu suchen ist, aber auch dort gibt es die gewaltsamen Vorkommnisse die sich anscheinend durch sämtliche Lebensbereiche ziehen dürften, egal ob im Netz oder eben im realen Leben. Während die einen sich Luft machen durch Gewalt teils auch nur verbal, gehen die anderen einfach nicht mehr wählen oder wählen aus Protest oder sogar mit voller Absicht Parteien die vorgeben eine echte Alternative zu sein.

Wie bereits mehrfach gesagt, der Fisch stinkt immer noch vom Kopf.

Sollte die Politik es nicht schaffen, die Lebensverhältnisse tatsächlich sozial und ausgewogen zu gestalten, also so vorbildlich zu handeln wie sie es immer behauptet, werden diese Verhältnisse noch mehr aus den Fugen geraten und wir können weiter zusehen wie alles eskaliert.

Genauso egal wie Nicht-Wählenden der Ausgang einer Wahl ist, genauso egal ist einem wie Frank Börner (SPD) die Rückgewinnung der mehr als 60% die in seinem Wahlkreis einfach den Wahllokalen fernblieben. Oder hat irgendjemand mitgekriegt, dass der Gewählte sich nach den ersten Aufschreien à la „Wie konnte es nur soweit kommen?“ mal gekümmert hätte? Noch nicht mal dazu ist er in der Lage, was kümmert es ihn auch, für ihn ist die Sache gelaufen und er rechnet fest damit, dass es auch beim nächsten Mal so läuft – selbst bei noch geringerer Wahlbeteiligung.

Dasselbe gilt für alle anderen. Ich kann bei kaum einem Politiker und kaum keiner Politikerin in Duisburg den echten Willen erkennen sich einzusetzen – ausser für sich selbst. Insofern schliesse ich daraus, dass ihnen die Demokratie scheiß egal ist und dass es lediglich ums Geld geht.

Und wenn ich jetzt Börner und Co. fragen würde ob sie sich mal mit den Gewalttätern beschäftigen, dann bekäme ich noch nicht mal eine Antwort. Ich bzw. wir alle können allerdings davon ausgehen, die sind ihm auch scheiss egal. Ebenso so scheiss egal wie Kinder die nicht zur Schule gehen können, Menschen die bei den Tafeln anstehen, Obdachlose die in der City betteln usw. usf.

Und wenn ich schon mal bei Börner, Philipp und Falszewski von der SPD bin, dann gehört in die selbe Gruppe der Versagenden auch der heute achso pastoral auftretende Steinmeier dazu, der uns allen u.a. Hartz IV, die  Gasabhängigkeit von Rußland und wer weiß was sonst noch eingebrockt hat. Selbst aber fein raus ist.

Wie gesagt, der Fisch stinkt vom Kopf: Was Steinmeier vormacht, macht Börner nach und ganz am Ende rasten die Leute einfach nur irgendwann aus.

Nachträge vom 11. Januar:

Zum Thema gab es auch eine Gesprächsrunde bei Markus Lanz im ZDF.

https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-10-januar-2023-100.html

Sowie eine bei Sandra Maischberger in der ARD.

https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/videos/maischberger-video-432.html

Und auch bei der DVG gibt es immer mehr Schwierigkeiten durch Angriffe auf das Personal, weshalb nun eine Werbekampagne gegensteuern bzw. sensibilisieren soll:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-kampagne-gegen-gewalt-im-oeffentlichen-dienst_aid-82778401