Wüste Versprechungen

Die die anscheinend noch was zu(m) Lachen haben, die von der IHK, trafen sich erneut und wie gewöhnlich Anfang des Jahres. Ein Anlaß war auch das Ausscheiden von Burkhard Landers als Präsident. Neu angetreten ist als Nachfolger Werner Schaurte-Küppers.

Was auffällt, beim Betrachten des WAZ-Fotos:

Es sind nur Männer die sich freuen, wahrscheinlich reichen die Damen gerade den Sekt, belegen die Schnittchen, decken den Tisch, waschen das Geschirr ab oder putzen die WCs.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/ihk-das-verspricht-ministerpraesident-wuest-der-wirtschaft-id237336941.html

Hendrik Wüst (NRW-MP, CDU) nahm den Empfang zum Anlaß um so richtig aus dem Vollen zu schöpfen und alles mögliche zu versprechen um die derzeitige Multi-Krise zu meistern.

Kein Wunder, dass alle sich freuen, ist ja auch ein bunter Strauss an Wohlgefälligkeiten im Umkreis einer Truppe die zumindest bei der IHK keine Sorgen hat. Hier sprudeln die Zwangsgebühren und der Arbeitsalltag ist voll mit nicht notwendigen Meetings die aber ganz wichtig sein sollen.

Der neue Präsident, im wahren Leben bei Hülsken, dürfte da schon mehr von Sorgen geplagt sein.

Wie dem auch sei, Wüst kündigte neben den inzwischen üblichen Ankündigungen von Energiewende bis Wasserstoff-Förderung eine neue Offensive für Fachkräfte und Bildung an. Mehr duale Ausbildung, mehr Durchlässigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung und Zuwanderung sollen vor allem dem Mittelstand helfen.

Zitat: „Wir müssen immer so viel besser sein, wie wir teurer sind.“

Herr Wüst, es heisst „als“. Ob das wirklich noch stimmt wage ich mal arg zu bezweifeln. Gucke ich mir den Investitionsrückstau an, bei jeder Form unserer Infrastruktur, dann würde ich sagen: Nö.

Ob bei dem Treffen der wirtschaftsweisen Männer auch die Bildungskrise an den Schulen, der Lehrkräftemangel und mangelhafte Bauzustand, oder die demografische Entwicklung, Ausscheiden der Babyboomer aus dem Berusfleben und Fachkräftemangel sowie Auslandszuzug, ausreichend kritisch angesprochen wurden wage ich mal zu bezweifeln.

Fazit also:

Ich bediene mal ein Klischee: Mittelalte bis alte, weiße und saturierte Männer beglückwünschten sich mal wieder selbst für Heldentaten die sie weder begangen haben noch begehen werden.

Ich werde dem neuen IHK-Präsidenten aber eine Interview-Anfrage senden.