Gift(e) im Boden: Duisburg will Bodenschutzgebiet nach Rheinhausen ausweiten

Eine Pressemitteilung der Stadt nehmen die WAZ und ihre Schwester NRZ zum Anlaß die Menschen, also ihre AbonnentenInnen, besonders die in Rheinhausen/Hochemmerich, zu warnen oder wie soll  ich sonst Textzeilen  wie diese deuten(Zitat):

Zwar würde „keine extreme Gesundheitsgefahr“ bestehen, Vorsicht sei dennoch geboten – etwa bei Kleinkindern, die im Garten spielen, und Gartenbesitzern, die selbst angebautes Gemüse verzehren.

Tja wie gut, dass keine EXTREME Gesundheitsgefahr besteht. Ein ECHT guter Ratschlag, denn es ist ja nicht EXTREM gefährlich. Und dann auch nur, wenn überhaupt, für Kleinkinder und SelbstversorgerInnen.

Alle anderen kriegen maximal Ausschlag oder Pickel oder Juckreiz. Vielleicht fällt auch nur, aber erst nach Jahrzehnten, das linke oder rechte Auge plötzlich auf den Frühstücksteller.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000194370.php

https://www.waz.de/staedte/duisburg/west/gift-in-rheinhausen-diese-konsequenzen-fuer-anwohner-drohen-id237540373.html

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/gift-in-rheinhausen-diese-konsequenzen-fuer-anwohner-drohen-id237540373.html

Und die Artikel-Überschrift ist in beiden Fällen ebenfalls ziemlich bedenklich.

Wieso eigentlich, mal ganz grundsätzlich gefragt, drohen den Anrainern nun Konsequenzen? Wurden denn diese Bodenschutzgebiete, die ich Bodenbelastungsgebiete nennen würde, denn nicht gemäß dem Verursacherprinzip allesamt ordnungsgerecht saniert?

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/21050/verursacherprinzip/

Haben die Verursacher die sicherlich gutes Geld verdient haben nicht ihre Pflichten bis zum Schluß erfüllt, Rücklagen gebildet und ihren gefährlichen Dreck beseitigt? Anscheinend nicht.

Bestes Beispiel ist die Verseuchung im Süden Duisburgs anläßlich der MHD-Sudamin-Pleite 2005. Ich berichtete bereits mehrfach.

Andere ähnliche Unternehmen hat man seitens des Landes sogar finanziell unterstützt um nicht eine ähnliche Pleite wie bei  der MHD-Sudamin erleben zu müssen. Kontrollen was da genau passierte, finanziell und auch in Bezug auf den Umweltschutz waren jeweils so laberig-lasch wie feuchtes Toastbrot.

In anderen Fällen kaufte die Stadt oder das Land den entsprechenden Firmen die belasteten Grundstücke ab.  Die Geschichte der Logports hat da so einiges an Anekdoten zu bieten.

Und wer ein wenig mehr recherchiert kommt auf wohlklingende Namen der deutschen Industrie – teils aus vergangenen Zeiten – oder eben auf die Namen ihrer Duisburger Ableger.

Heute sind sie meist klimagerecht und umweltneutral sowie sozial unterwegs. Logo, es winken ja jede Menge neue Geschäftsmöglichkeiten und Subventionen.

Zum Schluß komme ich noch zur Stadt und ihrer Vertuschungstaktik, wobei bestimmte Medien willige Helferleinchen sind, vor allem weil sie nie genau nachfragen wie das alles eigentlich soweit kommen konnte.

Nur ein Beispiel: Das Neubaugebiet Halenerstrasse, dort bauen die WILMA und auch die Gebag, ist so ein belastetes Gebiet. Ich berichtete bereits.

Niemand wollte mir dazu nähere Auskünfte erteilen – auch nicht die Katholische Kirche die ganz in der Nähe, am Rande des Gebiets, eine KITA betreibt. Das KITA-Gelände, inbesondere die Aussenbereiche (also Spielplätze und Sandkästen) wurden als schwermetallbelastet bezeichnet und eingestuft.

Naja, da passt es doch wenn  jahrelang nur Kleinkinder dort gespielt haben und zum Glück niemals EXTREM gesundheitlich belastet (gefährdet) wurden.

Also mal ganz ehrlich und ohne dass ich hier zu unüberlegtem Handeln aufrufen würde:

Würde ich dies als Vater oder als Betroffener erfahren und sich alles so bewahrheiten, gäb‘ ich keine Ruhe bis ich den oder die gefunden hätte der oder die dafür verantwortlich war den Scheiß nicht zu beseitigen und/oder nicht davor zu warnen. Den Rest überlasse ich Ihrer wohlmeinenden Phantasie.

 

Und jetzt noch zum Entspannen der Filmtipp des Tages – der Nullkommanix mit dem obigen Artikel zu tun hat: „Auftrag Rache“ mit Mel Gibson