Bernd bei den Eiern – leider nein – Chancen vertan

Wer sich gestern Abend das „heute journal“ im ZDF um 21:45 Uhr  oder später noch das „heute update“ nach Markus Lanz angeschaut hat, konnte Bernd Wortmeyer, den hiesigen Gebag-Boss sowie eine Mitarbeiterin in Aktion erleben. Sprechen durfte allerdings nur der Boss.

Der ließ sich wohlfeil auf einem pisselig-kleinen Neubaugrundstück in der Strauss-Siedlung (Grenze Wedau) filmen, um zum Besten zu geben warum die Gebag dort derzeit nicht bauen kann. Einerseits sieht man im Hintergrund bereits von der Gebag mit Fördermitteln sanierte Siedlungsgebäude und andererseits auch unsanierte, die wahrscheinlich, so meine Annahme, von der Gebag jahrelang dem Verfall preisgegeben wurden, ev. sogar mutwillig beschädigt wurden, ich berichtete bereits, um dann ev. auch mit Fördermitteln saniert werden zu können.

Nun ist das zur Zeit alles Schnee von gestern weil, wie Wortmeyer im TV preisgab, die Umstände für’s Bauen sich fundamental geändert hätten.

Ich will zu den Umständen nicht weiter en detail gehen – steigende Baukosten und Zinsen usw.

Apropos Zinsen, die Gebag hat sich übrigens auch eine Menge Geld geborgt, für die richtig grossen Bauvorhaben in Duisburg, und zwar u.a. bei der Sparkasse und der DKB.

Soweit die Fakten.

Tja, wie hat man sich so einen TV-Termin-Ablauf vorzustellen, bei dem lediglich herauskommt, dass ein kleines Baufeld nicht bebaubar sei, während man andererseits megagrosse Baufelder hat auf die man sich doch auch hätte geilerweise stellen können. Macht man doch sonst so.

Ich vermute mal es lief alles wie folgt ab:

Anfang der Woche rief das ZDF an und wollte was zu den derzeitigen Problemen am Bau erfahren. Die Ampelregierung verfehlt ja ihre hehren Neubauziele und auch Kanzler Scholz hat im Wahlkampf viel zu viel versprochen.

Nur nebenbei: Das kann man nun alles Putin in die Schuhe schieben.

Auf jeden Fall nahm bei der Gebag jemand die Anfrage entgegen und alles lief ganz anders als würde ich eine Anfrage stellen. Man sagte natürlich den Filmtermin zu.

Dann wurden diverse Stellungen probiert (nicht was Sie denken) um professionell zu wirken, am Ende sehen wir Wortmeyer und die Kollegin auf dem Baufeld und an einem Faltplan wurschteln.

Ordentlich wie der Gebag-Boss ist, hat er wohl auch seine Mama angerufen und gefragt welches Hemd er anziehen soll, die aber riet nur besorgt dazu sich untern den Armen ordentlich zu waschen. Gute Frau: GeruchsTV is noch nich.

Dann hatte man allerdings das ECHTe Problem auf welches Baufeld man sich denn eigentlich stellen soll um die grossen Probleme am Bau in Duisburg für die Menschheit da draussen klar zu machen. Deshalb rief man wahrscheinlich den RathausOBermeister an und der befahl laut und deutlich: „Auf keinen Fall 6-Seen-Wedau!“

Ich hab’s sogar in Bissingheim gehört.

Nun, was würde passieren, wenn alle sehen würden und locker vom Bernd dem Wortmeyer kommentiert bekämen, dass nämlich auch auf dem superduper Riesen-Wedau-Acker derzeit kein Baublumentopf zu gewinnen ist?

Statt also die Werbetrommel für den Wedauer Großbauplatz zu rühren verzog sich das Gebag-TV-Duo lieber in die unverdächtige Strauss-Siedlung.

Für mich stellt sich nun die Frage warum man eigentlich noch teure Immo-Messen besucht, wenn doch klar ist, dass derzeit keiner bauen will.

Am Angerbogen II übrigens sollen sogar bereits ausgehobene Baugruben wieder zugeschüttet worden sein. Wahrscheinlich hatte man die nur ausheben lassen um sie zu fotografieren und die Fotos auf den Immo-Messen zu zeigen.

Zuletzt komme ich noch zum ZDF.  Die heute journaler:innen hätten den Bernd natürlich an den Eiern packen können, sich vorab informieren können und mal fragen können was seine Aussage denn nun für die grossen Bauprojekte in Duisburg bedeutet sowie auch für die Gebag und ihre Kredite.

Alles in allem wurden also grosse Chancen vertan, nur ich habe meine genutzt um aufzuzeigen wie hier in Duisburg Theater gespielt wird. Zur besten Sendezeit.