Neues Riesentanklager in Duisburg: Es sollte uns zu denken geben!

Kürzlich wurde die Errichtung eines neuen Riesentanklagers u.a. für bis zu 900 Tanks mit Wasserstoff, Ammoniak und Methanol auf der Kohleninsel angekündigt. Angeblich weit genug weg von Wohnbebauungen, aber dennoch mitten in Duisburg. Partner bei dem Projekt und bei der Gründung eines eigenständigen Unternehmens sollen eine Tochter von DUISPORT (25%) sowie die Bertschi AG aus der Schweiz (75%) sein.

Markus Bangen, der DUISPORT-Chef, hatte bei seinem Amtsantritt und als direkter Erich-Staake-Nachfolger angekündigt künftig offener und transparenter zu informieren als sein Vorgänger.

Tja, mir hat er seit seinem Amtsantritt nicht ein einiges Mal geantwortet.

So auch in diesen Tagen nicht, denn ich habe sowohl die Stadt als auch DUISPORT sowie die Bertschi AG befragt. Niemand hat nach vier Versuchen  reagiert, geschweige denn geantwortet.

Hier nochmals meine Fragen:

Guten Tag,

es ist beabsichtigt zusammen mit DUISPORT/DTG auf dem neuen Container Terminalgelände auf der Kohleninsel in Duisburg eine riesiges Tanklager für Chemikalien zu errichten. 2025 soll es losgehen.

Dazu habe ich folgende vier Fragen:

1.) Welche konkreten Vorkommnisse (Szenarien) spielen Sie bei Ihren Sicherheitsabschätzungen durch? Bitte eine Liste.

2.) Welche Maßnahmen werden für jedes unter 1.) genannte Vorkommnis (Szenario) eingeplant? Bitte eine Liste.

3.) Wie werden die unter 1.) genannten Vorkommnisse (Szenarien) jeweils versichert und bei wem? Bitte eine Liste.

4.) Ist die Sicherheit der Bevölkerung sowie der Umwelt zu 100% garantiert bzw. gewährleistet?

Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

 

Natürlich kann man, wenn man besonders viel Vertrauen hat, den üblichen Aussagen zu Sicherheit und Schutz der Bevölkerung Glauben schenken.  Selbstverständlich wird alles geprüft, überwacht, zertifiziert usw. – wirklich?

Denn genau das haben wir in der Vergangenheit auch bei anderen Fällen angenommen. Ich verweise erneut auf den Fall MHD Sudamin. Dioxin-haltige Stäube die unter freiem Himmel gelagert wurden verteilten sich über’s Stadtgebiet. Aufräumkosten für uns Steuerzahlende mindestens 50 Millionen EURO.

Oder der aktuelle Fall der massiven Grundwasserverseuchung in Homberg (VENATOR), ich berichtete bereits. Seit Jahren sollen die erhöhten Werte bereits bekannt sein.

Kann man sich auf die Unternehmen und auf die Behörden verlassen? Ich habe gerade in Duisburg erhebliche Zweifel.