ThyssenKrupp Steel: Umbau mit zeitlichen Merkwürdigkeiten

Aktuell berichtet der Spiegel darüber, dass aus dem Hause Habeck in Berlin noch keine verbindliche Zusage für die von TKS angeblich beim Bund beantragten Millionen-Fördermittel für den Umbau des hiesigen Werkes abgegeben wurde. Das Geld braucht  der Konzern um die bisher veranschlagten zwei Mrd. EURO teure Transformation zur grünen Stahlherstellung wuppen zu können. Vom Land NRW sind bereits 700 Mio. EURO avisiert worden. Für die Bundesmittel fehlt dann auch noch die Beihilfegenehmigung aus Brüssel.

In dieser Woche gab es aber bereits ein grosses Interview mit dem Chef des Düsseldorfer Anlagenbauers SMS. Darin war u.a. die Rede vom erfolgten Start des Umbaus – mit einem Gesamtauftragsvolumen das SMS angeblich auf eigene Verantwortung übernimmt von rund zwei Mrd. EURO.

Merkwürdig finde ich die Reihenfolge. Der Auftrag an die SMS ist bereits raus, aber die Knete aus Berlin ist noch gar nicht dingfest und aus Brüssel gibt es auch noch kein finales Beihilfe-Okay.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/thyssenkrupp-stahlkocher-machen-druck-auf-habeck-a-4ba8b2b9-b883-4867-9186-95a8690bc50f

Klar kann man so Druck erzeugen (Arbeitsplätze bei TKS und SMS in Gefahr, Blamage für den Standort Deutschland, …), aber was ist wenn sich Berlin doch anders entscheiden sollte? Wieviel Geld TKS selbst beisteuert ist nämlich nicht klar, von daher könnte der beantragte Betrag beim Bund auch rund 1,3 Mrd. EURO hoch sein.

Ich halte das durchaus für denkbar, obwohl es sich laut Medienberichten bei dem Eigenanteil von TKS um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag handeln soll.

Ach ja, wer übrigens fest glaubt so ein Auftrag und die Subventionen sichern vor allem Arbeitsplätze in Deutschland der könnte sich getäuscht fühlen, wenn nämlich die Technik für Duisburg eventuell von einer spezialisierten südafrikanischen SMS-Tochtergesellschaft kommt.

Und gestern erzählte mir ein Ratsmitglied, dass angeblich bei einer BV-Sitzung in Hamborn ein TKS-Vertreter vor Ort war, der auf kritische Fragen nicht unbedingt nur vertrauenswürdige Antworten parat hatte.