Die WAZ, so wie viele ändere Blätter auch, manche werden sogar Qualitätsmedien genannt, berichtet heute erneut und zum xten-Mal in den letzten Wochen über das ThyssenKrupp-Steel-Wasserstoff-Umbau-Transformationsprojekt in Duisburg und wir erfahren, dass nun ein Stromliefernat für TKS gefunden wurde. Es ist eine alte CO2-Bekannte, die RWE, die dafür einen Windpark in der Nordsee betreibt.
https://www.waz.de/wirtschaft/thyssenkrupp-steel-rwe-soll-den-gruenen-strom-liefern-id241707762.html
Das Ulkigste an dem WAZ-Bericht, der mal wieder recht unkritisch ist, wie sonst auch meistens, ist ein Zitat von ThyssenKrupp-Chef Lopez.
Der wirbt angeblich eindringlich für das, was er selbst sogenannte Energiepartnerschaften nennt. Die entscheidende und noch immer offene Frage beim Aufbau der Grünstahl-Produktion sei allerdings, Achtung, jetzt kommt’s:
„Wo kommen die gigantischen Mengen grüner Energie her, die wir für einen klimaneutralen Betrieb der Anlagen benötigen?“
Aha, diese wichtigste Frage stellt der Manager sich aber ziemlich früh.
Nun, in dem DUISTOP-Interview mit TKS Mitte 2022 haben wir die Frage auch gestellt, doch damals merkten wir schon, bei der Antwort hapert’s gewaltig.
Das ist anscheinend bis heute so.
Lopez erwähnt deshalb gerne den möglichen Einstieg des Tschechen Kretinski bei TKS, ich berichtete bereits mehrfach. Der Milliardär hat 2016 vom Energieversorger Vattenfall das ostdeutsche Braunkohlegeschäft der Leag mit Kraftwerken und Tagebaugebieten in der Lausitz übernommen.
Mmh, ich weiß ehrlich nicht wie ich das deuten soll. Heisst das etwa, dass der Strombedarf in Duisburg demnächst so gigantisch wird, dass wir dessen Erzeugung aus Braunkohle in Kauf nehmen müssen, da sonst niemand die benötigten grünen Strom-Mengen, vor allem günstig, liefern kann?
Vor allem würde ich gerne wissen was wir alle davon haben, angesichts der zwei Milliarden EURO die Bund (1,3 Mrd.) und Land (0,7 Mrd.) in den Duisburger Werksumbau stecken.