Mülheim: Ruhrbania-Flächen wie Sauerbier angeboten – nun gibt es endlich eine Investorin – LACHNUMMER

Das Ruhrbania-Projekt in Mülheims Mitte ist in der Summe eigentlich eine Lachnummer. Wenn man dort entlang läuft, in direkter Ruhrufernähe, fällt einem das nicht so auf. Um die komplett desolate Gemengelage jedoch zu verstehen, muß man sich mit dem Gesamtprojekt über zig Jahre beschäftigen.

Drei Grundstücke innerhalb der nördlichen Gesamtfläche wird man seit rund 10 Jahren nicht los – nun aber soll mit den in der Summe rund 9.300 qm endlich was passieren.

Die WAZ kündigte es am 19. Juni ganz geheimnisvoll an:

https://www.waz.de/lokales/muelheim/article406574068/ruhrbania-in-muelheim-investor-fuer-weiterbau-ist-ausgemacht.html

Und schreibt in dem Beitrag (Zitat):

Nun sollen die Grundstücke, die zusammen 9300 Quadratmeter groß sind, an eine Investorin veräußert werden, die schon länger hinter vorgehaltener Hand als Partnerin der Stadt für die Ruhrbania-Fortsetzung gehandelt wurde. Es ist absolut keine Unbekannte, es ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWB.

Es darf gelacht werden!

Das ist ungefähr so grandios bescheuert, als würde ich das Haus verlassen und dabei meiner Frau versprechen, dass ein Altbekannter in wenigen Stunden das Haus betreten wird. Ich selbst, weil ich nämlich zurückkomme.

Bevor der SWB die Grundstücke übernimmt werden die drauf stehenden Gebäude noch auf Kosten der Stadt abgerissen.

Zwei Gebäude, das Gesundheitshaus und das Frühförderzentrum sind aber nicht leer, nur wohin beide dann aus- bzw. umgelagert werden sollen, ist anscheinend nicht so wichtig. Wahrscheinlich mietet man dann einfach für Jahre neue Räume woanders an – was auch nicht gerade billig werden dürfte.

Man versteht auf jeden Fall mal wieder ganz glasklar und überdeutlich warum Ruhrgebietsstädte so hoch verschuldet sind – und Mülheim ganz besonders.

Ich stell‘ mir gerade vor wie der Stadtrat in Gänze überrascht sein wird, wenn der Mülheimer OB ihm die Sachlage zur Abstimmung vorlegt und schildert:

„Wir haben mal wieder keine Mühen gescheut und eine Investorin für die drei nördlichen Ruhrbania-Baufelder, die seit 10 Jahren mit aller Kraft von uns vermarktet werden, gefunden. Endlich hat die Suche nach dem absolut geeignetsten Investor ein gutes Ende genommen. Es ist die stadteigene Tochter SWB, von der wir bisher nicht im Ansatz ahnten, dass sie dazu in der Lage ist. Nun bauen wir dort noch eine Seilbahn …“

UPPS, da habe ich mich im Überschwang des Fabulierens vergaloppiert. Letzteres trifft dann wohl eher auf ein Duisburger Bauprojekt zu.