Es ist immer noch Sommerloch, auch bei den Medien, und so nutzt derzeit auch die DBI selbiges um bei der WAZ wunderbare, wunderschöne Eigenwerbung zu betreiben. Vorneweg die maßgeblichen Leute, CIO – Chief Incompetent Officer – Rasmus Beck und Wirtschaftsdez. Michael Rüscher.
Die DBI, früher GfW, werkelt seit 2020 mit neuer Struktur (alle Unternehmensbeteiligten raus – mehr Steuergeld rein) vor sich hin, da war es an der Zeit mal was zum Besten zu geben.
Personell aufgerüstet wie 1.000 Mann um ein Streichholz anzuzünden ist man anscheinend und angeblich ganz erfolgreich. Es darf bereits an dieser Stelle gelacht werden.
So werden uns ein paar Zahlen um die Ohren gehauen die jedoch nicht näher spezifiziert werden.
Nur zwei Beispiele:
Die DBI sei inzwischen auch ein Projektentwickler, der einen wachsenden Anteil seiner Kosten durch Drittmittel decke. 1,6 Mio. Euro sollen es pro Jahr sei, 2025 sogar zwei Mio. Euro.
Zitat aus der WAZ: Die DBI bietet der Regionalagentur für Fachkräfte ein Dach, führt die Geschäfte des Wasserstoff-Vereins Hy.Region.Rhein.Ruhr, das regionale Netzwerk Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) und steuert das EU-Projekt „Digital Green Economy“.
Wir sollen also annehmen, die Stadt Duisburg zahlt nun weniger aus dem Stadtsäckel an die DBI, weil Dritte die Zeche begleichen.
Tja, wer sich nur ein wenig mit Dreisatz auskennt, ohne jede BWL-Kenntnisse, und einige wenige gesunde Finger hat um damit zu zählen, sowie ein wenig recherchiert, wird schnell erkennen wie dreist wir verkackeiert werden.
Wir erfahren nämlich aus dem Artikel nicht wie hoch der Drittmittelanteil im Verhältnis zu den städtischen Zuschüssen pro Jahr ist.
Diese können ja auch locker jährlich steigen.
Jahr 1:
Kosten gesamt 10 Mio. EU – davon durch Drittmittel gedeckt eine Mio. EU = 10% – Zuschussbedarf = neun Mio. EU
Jahr 2:
Kosten gesamt 20 Mio. EU – davon durch Drittmittel gedeckt drei Mio. EU = 15% – Zuschussbedarf = 17 Mio. EU
Mal abgesehen davon, dass die vorgenannten Tätigkeiten ja nicht unbedingt zu unserem Nutzen sein müssen. Hier setzt z.B. eine Opportunitätsbetrachtung an, die hinterfragt, was man ansonsten Besseres hätte tun können um zu besseren Ergebnissen zu kommen. Mit Ergebnisse können Umsätze aber auch andere Erfolge gemeint sein.
Betriebswirtschaftlich gesehen kann das einen grossen Unterschied machen. Was ich nun breit und lang erklären könnte, aber mal sein lasse. Nur so viel: 10 Leute zu binden um Drittmittel zu erlangen könnten opportun gerechnet auch zu Besserem eingesetzt werden. Was ev. keine Drittmittel einbringt, dafür aber möglichwerweise Chancen eröffnet die auf anderem Wege zu Geldzuflüssen führen. Dies könnten ja auch Zuflüsse bei der Stadt sein, z.B. als Folge von Neuansiedlungen.
Mit anderen Worten: Cui bono, wem nutzt es wirklich, wenn man solche verwaltenden Aufgaben wie die DBI übernimmt?
Die wird natürlich kontern, dass die Aufgaben indirekt der Ansiedlung von Unternehmen dienen. Z.B. im Falle des Wasserstoff-Vereins. Ja, dann bitte mal konkrete Zahlen an die Sonne! Was bringt die Vereinsverwaltung ausser den direkten Drittmitteln noch?
Wenn man sich dann z.B. die Website der Regionalagentur für Fachkräfte anschaut, findet man schnell heraus wer die Drittmittelgeber sind:
1x Stadt Duisburg) + 2x Kreise (Wesel, Kleve) + 1x Land NRW und die EU
Plus die IHK Niederrhein.
https://regionalagentur-niederrhein.de/
Also überwiegend wiederum nur die öffentliche Hand und damit Steuermittel.
Zusätzlich feiert sich die DBI wie folgt:
Das Ergebnis der klassischen Wirtschaftsförderung summiert sie im Zeitraum seit 2020 auf insgesamt 62 Ansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungen von Unternehmen (1.810 Arbeitsplätze) in Duisburg mit ihrer Beteiligung.
Wir erfahren nicht wie sich die Zahl 62 auf Ansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungen jeweils konkret verteilt.
Wir erfahren nicht, wer alles nicht kam bzw. wer alles ging (ausser der Weggang Klöckners wird erwähnt).
Und wir erfahren nicht wie umfangreich die DBI an den 62 Vorgängen tatsächlich beteiligt war. Hat man nur daneben gestanden, alles abgenickt und sich zum Schluß aufs Pressefoto gemogelt?
Zum Schluß muß ich noch kritisieren, dass man die Misserfolge in bezug auf die Bekämpfung des Laden-Leerstandes vor allem in der City überhaupt nicht erwähnt.
Übrigens:
Wie Wirtschaftsförderungen sich selbst und uns allen verarschen kann man derzeit am Olympia-Austragungsort Paris feststellen. So wird berichtet welche fatalen Folgen das Event für Hotellerie und Gastronomie haben, die ja eigentlich laut der güldenen Vermarktungsversprechen alle partizipieren sollen. Tun sie nicht, da die üblichen zahlungskräftigen Gäste alle wegbleiben.
Auf Duisburg übertragen soll mir mal jemand vorrechnen was ein Stadtfest tatsächlich konkret bringt, nutzt, … und zwar wem?
Ähnliches möchte ich in Bezug auf die immer wieder versprochene und beschworene positive Imagewirkung des MSV für die Stadt mal gerne wissen.