Ich berichtete bereits über den gestrigen massiven Streik vor den Werkstoren von ThyssenKrupp Steel (TKS). Anlaß dürfte die Vermutung der Belegschaft sowie der Gewerkschaft sein, dass womöglich weit mehr als die ursprünglich geplanten Produktionskapazitäten und damit auch weit mehr Jobs wegfallen werden.
Diese Vemutung habe ich bereits seit langem und auch hier mehrfach geäussert bis hin zu der Annahme, dass TKS auch ganz schliessen könnte.
Nun nährt auch die RP das Gerücht und schreibt über eine ev. 5 bis 6 Mio. Tonnen pro Jahr geringere Produktion, was dann den Wegfall von 10.000 Jobs bedeuten könnte.
Zur Zeit deutet auch viel mehr daraufhin, dass es so schlimm kommt als dass dies nicht der Fall sein wird.
Die Politik hält sich angesichts der aufgeheizten Lage ziemlich bedeckt und zurück. Mich wundert das nicht. Und auch dies hatte ich bereits mehrfach hier veröffentlicht. Wenn es soweit ist, erklärt man sich besonders seitens der SPD für solidarisch mit den Entlassenen, taucht dann wieder ab und meldet sich erst drei Monate vor der nächsten Wahl wieder.
Ich vermute aber noch mehr, dass nämlich bereits allen Verantwortlichen klar ist, wie sehr Duisburg industrialisiert* wird.
Der Prozess ist bereits in vollem Gange.
So macht sich Mahmut Özdemir derzeit auch lieber Gedanken darüber wie man verseuchtes Industriegelände nicht weiter verseucht und was man mit dem möglicherweise freiwerdenden VENATOR-Gelände anfangen könnte. Auch bei VENATOR wird die Produktion massiv gekappt und werden Leute entlassen. Über Özdemirs Vorschlag berichtete ich bereits in einem der letzten Beiträge.
Heute Nachmittag habe ich dann meine Vermutungen kurz und grob skizziert einem Leser geschildert. Hier mein Schreiben von heute Nachmittag:
Tja, ich denke aber es muß noch was anderes dahinterstecken.
Özdemir wird ja nicht plötzlich Umweltschützer, was angesichts seiner Unterlassungen eh nur Augenwischerei ist.
Ich denke es handelt sich hier um ein Ablenkungsmanöver.
Einen massiven Stellenabbau bei VENATOR gab es bereits vor acht Jahren, mittendrin Özdemir der Stimmung machte. Natürlich für die Beschäftigten.
Dann nochmals 2019:
Özedemir und Co. ist klar was läuft und dass Duisburg großindustriell ausblutet. Das sagen sie aber nicht öffentlich. Und sie schwenken bereits um auf lukrative Immo-Neugeschäfte, wozu sie die hervorragenden Lagen der Altindustrie am Rhein brauchen. Dahinter stecken womöglich Seilschaften an Bauinvestoren inkl. der Hilfe von massiv viel Steuergeld => Hochfeld, 100 Mio. EU und beteiligt sind die rund 70 Industrieunternehmen des Initiativkreis Ruhr. Ein SPD-MdL hat dafür sogar seinen Parlamentssitz „geopfert“.
Dazu noch Ruhrort mit Greenzero, Gebag usw. – Greenzero kaufte dazu eine Firma in Bottrop die vorher vom Ex-OB von Oberhausen (SPD) geführt wurde.
Ev. gibt es in Homberg einen Zusammenhang mit der sogenannten Trajekt-Promenade.
Und die Plange-Mühle soll komplett umgebaut werden.
https://www.plangemuehlehomberg.eu/aktuelles-von-der-plangemuehle-homberg/
Übrigens: Für die Plange-Mühle hat Özdemir (mit Bas) bereits Fördergeld eingeworben:
Ich denke das alles zusammen ergibt ein hochwertiges Baugebiet zum Wohnen und Arbeiten am Rhein.
<ENDE>
Fazit:
Scheiss was auf die Beschäftigten von TKS, HKM, VENATOR usw.
Es lebe das Beton-Gold. Es lebe die Gentrifizierung.
Glückauf!
* Nachtrag: Zum Begriff „industrialisiert“ habe ich so viele Anmerkungen aus der Leserschaft bekommen, dass ich hiermit klarstelle, dass dies von mir sarkastisch gemeint ist. Eigentlich müsste es „deindustrialisiert“ lauten – in Bezug auf das was normalerweise mit Industrie gemeint ist. Gut finde ich, dass so viele Leute ECHT mitlesen und feststellen, dass eben genau das Gegenteil von Industrialisierung in Duisburg stattfindet. Was in einem gewissen Maße, wenn es um die schmutzigen Industrien geht auch nicht unbedingt schlecht ist. Mit Industrialisierung sind aber auch die Industrie-Zweige gemeint die wir unbedingt brauchen. Und von denen gibt es in Duisburg nicht nennenswert viele – neue kommen gar nicht hinzu.
Der Begriff „industrialisiert“ steht hier allerdings auch für diese Entwicklung: Auf Teufel komm raus industrialisieren die maßgeblichen Verantwortlichen das Bauen von Neubauwohnvierteln (bevorzugt am Wasser) wo sich aber kaum noch „normale“ Leute das Wohnen leisten können. Die Entwürfe zeigen nur noch Bauten von der Stange, diese könnten auch vom Fließband kommen. So wird ja bereits über das massenhafte Anfertigen von Hausteilen in Fabriken nicht mehr nur diskutiert. Dies führt am Ende zu öden und wenig einladenen weil uniformen Ortsteilen. Vergleichbar wie in der Musik an der inzwischen auch bemängelt wird, dass sich die Geschmäcker immer extremer angleichen. Ähnliches passiert in puncto Schönheitsideale.