Der Spiegel hat aktuell einen Artikel online gestellt in dem es um die Aufarbeitung von Unternehmensgeschichten aus der NS-Zeit geht. Während sich viele Großunternehmen bereits an die Aufarbeitung gemacht haben sieht es im Mittelstand angeblich immer noch eher mau aus.
Mit dem Thema hatte ich mich bereits mehrfach beschäftigt und auch betroffene Unternehmen in Duisburg, die noch heute geschäftlich aktiv und bekannt sind, danach gefragt. Meine Anfragen basierten auf dieser Liste von Zwangsarbeiterlagern die im Internet frei verfügbar ist:
https://ns-in-ka.de/wp-content/uploads/2017/06/Liste_Unternehmen.pdf
Bisher habe ich keinerlei Zweifel daran, dass die Liste auf unwahren Angaben beruht. Ob sie vollständig ist, weiß ich nicht. Sie ist auf jeden Fall äusserst umfangreich, aber nicht besonders detailliert.
Die von mir kontaktierten Unternehmen, darunter auch heutige städtische Beteiligungsgesellschaften, den OB habe ich ebenfalls angeschrieben, haben sämtlichst nicht einmal reagiert. Der OB auch nicht.
Die Stiftung Familienunternehmen schwieg in letzter Konsequenz ebenfalls recht eisern, reagierte aber zumindest mit einem Verweis auf andere Quellen. Stiftungsintern war es anscheinend kein Thema.
Hier noch der Link zum aktuellen Spiegel-Beitrag:
Ich hatte vor ca. zwei oder drei Jahren auch den „Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus“ danach befragt wieviele Unternehmen aller Größenordnungen seiner Meinung nach ihre eigene NS-Vergangenheit aufgearbeitet hätten bzw. haben aufarbeiten lassen.
Seine Antwort: Circa die Hälfte.