Repräsentation: Das ich nicht lache.

Das ist nicht lache liegt nur daran, dass mir das Weihnachtsessen im Hals stecken bleibt, wenn ich mir die neueste Ausgeburt an Lächerlichkeit, verbreitet durch die WAZ, zu Gemüte führe.

Dabei geht es um die Dienstwagen des OB, der Dezernenten und Dezernentinnen.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article407927609/diese-dicken-dienstwagen-fahren-ob-link-und-die-chefs-der-stadt.html

Warum die WAZ sich dieses Themas gerade jetzt angenommen hat, keine Ahnung, aber sei’s drum. Es bietet in diesen besinnlichen Zeiten durchaus Anlaß sich mit den Sinnen zu beschäftigen. Z.B. mit dem Sinn für das was man gemeinhin als „adäquat“ bezeichnet.

Im Sinne von „passend und angemessen“. Ausgehend von regelmässigen Erhebungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Bezug auf Dienstwagen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft in Deutschland, nahm die WAZ die Dienstwagen von OB & Co. unter die Lupe.

https://www.duh.de/dienstwagencheck/spitzenpolitiker/

Und kein Wunder, den Dienstagen mit den meisten PS hat …

… unser lieber OB. 408 PS. Tja, ich will hier nur kurz ein geflügeltes Wort erwähnen was da lautet:

Die mit den kleinsten Eiern haben oftmals die grössten Karren.

Was auf den OB zutreffen kann, aber nicht muss.

In jedem Falle kommt die WAZ so Pi mal Daumen zu dem Schluß, dass die Fuhrwerke unserer Verwaltungsspitzen-Leute teils gut und teils schlecht bewertet werden. Und es gibt lobenswerte Ausnahmen.

Im Sinne der DUH, die auf Aspekte wie Klima & Co. abzielt. Was in puncto Duisburg auch damit zu tun hat, dass teils E-Fahrzeuge genutzt werden. Der SUV-Dienstwagen von Link wiegt übrigens zwei Tonnen. Es handelt sich um einen Audi Q8 Advanced 55 e-tron quattro (Baujahr 2023). Link bekäme dafür von der DUH trotzdem die Arschkarte weil der CO₂-Ausstoß des Q8  deutlich oberhalb des europäischen Flottengrenzwertes von 95 g CO2-/km liegt.

Das soll aber hier nicht mein Thema sein. Meine Themen sind:

a) Warum fahren die alle verschiedene Fahrzeuge?

b) Inwiefern dienen diese Fahrzeuge Repräsentationszwecken?

c) Inwiefern sind die Fahrzeuge der Arbeitsleistung (dem Erfolg) angemessen? 

d) Was dürfen die einzelnen Personen mit den Fahrzeugen anstellen und was kommt on top? Privatnutzung, Nutzung im Ausland, Tankkarten, Nutzung durch andere Personen (Familie), Fahrtenbuchführung usw. usf.

e) Bezahlen alle ihre Knöllchen aus eigener Tasche?

Das erklärt die WAZ alles nicht. Und ich werde auf diese Fragen von der Verwaltung wohl keine Antworten erhalten.

Meines Erachtens reicht ein simpler E-Mittelklassewagen mit einfacher Ausstattung vollkommen aus. Für alle das gleiche Fabrikat. Nur zur Privatnutzung zwischen Wohnung und Arbeit. Alles andere per Selbst(zu)zahlung. Ende.

Wer mir sinnvoll beantworten kann warum ein OB wie Link, dessen Leistungsbilanz weit unter dem liegt was er sich als PS-Boliden gönnt, der möge mir schreiben.

Aber bitte keine Zuschriften, die Sätze wie …

…  unser OB kann doch nicht mit dem Fahrrad zu wichtigen Terminen fahren …

… enthalten. Doch kann er, er kann auch laufen und es können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Und auch der ÖPNV kann genutzt werden, so wie es alle anderen auch machen sollten. Vorbildlichkeit ist hier das Stichwort.

Fazit:

Was soll ein Zweitonnen-408-PS-Karren denn repräsentieren – u.a. angesichts der vielen Baustellen und der oftmals einschränkten Höchstgeschwindigkeiten?

Status, Potenz, Erfolg, Cleverness und ein „Ich hab’s (mir) verdient“?

Für mich zeugt das eher von einer Einstellung wie dieser:

„Ich nehm‘ mit was ich kriegen kann, es bezahlen ja alles die anderen.“