In Bezug auf die Sanierungsbedürftigkeit des Stadttheaters Duisburgs erfuhren wir alle kürzlich erst, ich berichtete bereits, ziemlich genau was laut einer Machbarkeitsstudie zwecks einer notwendigen Sanierung alles berücksichtigt werden muss. Auch was an Kosten bevorsteht.
Das Thema hatte auch die WAZ aufgriffen um aktuell heute dazu überzugehen kräftig Werbung für einen Quasi-Neubau – notwendig ist wohl ein teilsweiser Rückbau bis auf die Grundmauern – für 230 Millionnen EURO zu betreiben.
Besser kann man Link & Co. nicht zu Diensten sein, ohne auch nur in Wort darüber zu verschwenden was mind. 10 Jahre langes Nichtstun bewirkt haben dürften und woher die Knete für die Sanierung kommen soll.
230 Millionen sind je nach Lage und Größe plus Ausstattung immerhin zwischen 460 und 230 neue Einfamilienhäuser.
Nicht dass ich die stattdessen dort errichten würde, sondern nur zum Vergleich angesichts der schieren Dimension.
Das ebenfalls sanierungsbedürftige Stadiondach in Wedau wird daneben geradezu zum Kostenzwerg. Was nicht heissen soll, dass 20 Mio. EURO nicht auch happig sind.
Vielleicht kann ein anderer Vergleich dienlicher sein. Stolz verkündete man (vorneweg u.a. Mahmut Oezdemir, der für sich sogar das Geldbesorgen in Anspruch nahm) vor Jahresfrist die 50 Mio. EURO für den Norden Duisburgs (= zwei Stadtteile) um dort was Neues auf die Beine zu stellen.
Nun wird man womöglich das ca. Fünffache in nur ein einziges Gebäude stecken.
Und die Sanierung sowie der Um- und Neubau des Bahnhofs soll rund 120 Mio. EURO kosten, also rund halb so viel.
Ganz ehrlich, ist das was sich in puncto Stadttheater anbahnt noch angemessen? Nun, die Politik wird behaupten, dass man als Stadt Duisburg unbedingt ein solches Schauspielhaus braucht, aber an solchen Image- und Prestige-Projekten haben sich ja auch schon andere gehörig verhoben. Oftmals mit Steuergeldern.
Die WAZ verkauft das künftig neue Stadttheater aber bereits geschickt, so wird nämlich nach einem Vorbild aus Amsterdam erwogen das Gebäude auch anderen Menschen zugänglich zu machen die ev. an einer Aufführung gar nicht interessiert sind – z.B. durch einen Gastronomiebereich und als generellen Anlaufpunkt für BürgerInnen.
Ja sicher, das neue Stadttheater wird der Treffpunkt für alle, alle Menschen, auch für Dich.
Mit anderen Worten, das Schönreden und -rechnen hat also bereits begonnen. Ich warte nun auf die ersten Stimmen aus Politik und Verwaltung die in die selbe Kerbe hauen werden.
Ein paar Schlaumis werden dann gleich auch noch die angeblich locker erzielbaren Einnahmen und sogar Einnahmenssteigerungen parat haben. Genau vorausberechnet bis 2125.
Und dann gibt es sicher auch noch willige Sponsoren, vor allem aus dem Dunstkreis städtischer Beteiligungsunternehmen.
Und wie wäre es mit einem Fonds, wie bei der Mercatorhalle?
Frei nach Pippi’s Liedchen:
Ich rechne* mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt.