Hurra es ist Wahlk(r)ampf und mich fragen immer mehr Leute „Wen wählst Du?“ oder sagen immer öfter „Ich weiß nicht wen ich wählen soll.“ Tja dazu von mir an dieser Stelle kein empfehlendes Statement – ausser: „Schade dass man nichts mixen kann.“
Auch die KandidatenInnen kommen nicht richtig in Schwung, selbst die ganz oben an der Spitze nicht. Ich habe eher den Eindruck die will niemand so wirklich im Kanzleramt wiedersehen. Ausnahmslos.
Logisch, dass man deshalb als PolitikerIn jede sich bietende Gelegenheit nutzt um irgendwas Schlaues loszuwerden, in Duisburg irgendwie ganz praktisch da gerad‘ Stahlkrise is‘.
Kein Wunder also, dass sich nach der jüngsten Merz’schen Negativ-Aussage zum Stahl nun Hubertus Heil, noch-amtierender Bundesarbeitsminister, sich sofort nach Duisburg aufmacht – zur Mahnwache am Montag, 20.1., um 13 Uhr.
Fehlt nur noch, dass er niederkniet.
Bärbel Bas, noch-amtierende Bundestagspräsidentin und erneut lokale Haupt-Kandidatin, wurde derweil gleich von sechs WAZ-Leutchen interviewt.
Fragen und Antworten zeigen deutlich wie jämmerlich das Ganze ist. Es geht nämlich nur um zwei Themen: Stahl und Populismus/AfD/Trump
Nix Rente, nix Pflege, nix Bildung.
Ich lasse mal alles zum Stahl-Thema weg, weil sich dazu nichts Neues ergab, da nur Altbekanntes wiedergekäut wurde und widme mich dem anderen Thema.
Zwar sind auch dazu die Fragen und Antworten recht unterkomplex, aber immerhin noch so eben zumindest erwähnenswert.
Ich habe drei Antworten bzw. Teile ausgewählt. Bitte lesen Sie zuerst Zitat 3 – und merken Sie sich bitte diesen Satz: Demokratie fängt vor Ort an.
Zitat 1:
Bas: … Manche entfremden sich auch von den politischen Institutionen. Die SPD hat es zunehmend schwer gegen eine AfD, die Probleme populistisch ausnutzt und mit vermeintlich einfachen Lösungen daherkommt. …
Kommentar DUISTOP: Die politischen Institutionen entfernen sich aber umgekehrt auch, oder? Und wer gar keine Lösungen hat, hat es eben schwer gegen jede kleinste und einfachste Lösung.
Zitat 2:
Bas: …, ich gebe den Kampf nicht auf. Aber ich ziehe mir den Schuh nicht an, nur die anderen Parteien seien schuld am Aufkommen der AfD (* s.u. Link). Wir demokratischen Abgeordneten sind alle jeden Tag unterwegs, um für unsere Problemlösungen zu werben. …
Kommentar DUISTOP: WO(!!!) bitteschön sind die vielen Abgeordneten unterwegs – in Duisburg? Auf wohlfeilen Events, aber nicht dort wo es weh tut. Und welche Probleme und Problemlösungen vor allem vor Ort meinen Sie ganz konkret?
Zitat 3:
Bas: …. Demokratie fängt vor Ort an. In Berlin sitzen die Kommunen bei Entscheidungen aber nicht mit am Tisch. Das müssen wir ändern. …
Kommentar DUISTOP: Doch, die Kommunen sitzen alle mit am Tisch, vertreten durch die Abgeordneten wie Sie selbst. Und alle Abgeordneten können sich leicht über die Zustände vor Ort informieren lassen. BürgermeisterInnen ihrerseits können über ihre Probleme berichten, wozu gibt es denn u.a. die partei-internen Kanäle?
Fazit:
Alles nur Wischi-Waschi-Wahlwerbe-PR plus Banalitäten der üblichsten Polit-Rhetorik. Frei nach dem Motto „Ich frag‘ Dich nur so kritisch, dass Du gut dabei wegkommst und bald auch mal wiederkommst.“
Politik auf dem Niveau von Viertklässlern, allerhöchstens.
Dazu passt auch, dass z.B. Bas‘-Wahlplakate überhaupt keine Aussage mehr enthalten. Dafür aber diese Aufforderung: Plakat scannen, SPD wählen! Dazu hält sie einen Zauberwürfel hoch, ein magisches Schatzkästchen, eine suppi Kondom-Aufbewahrungsschachtel, eine Suppengewürz-Packung oder einen Vodafone-Cube.!?