Auch in Mülheim tobt(LOL) der Kommunalwahlkampf. Dort steht im Gegensatz zu Duisburg auch der OB zur Disposition. Der CDU-Kandidat bringt sich derzeit im Bildungsbereich in Stellung, mißachtet dabei aber Wählerwillen – sprich einen Bürgerentscheid.
Dazu ein Beitrag von Lothar Reinhard, Fraktionssprecher der MBI, Mülheim:
Der CDU-OB-Kandidat Buchholz wird in der WAZ wie folgt zitiert: „Sollte das Gutachten zur Bildungsentwicklungsplanung, wie vermutet, den Bedarf von neuen Schulen ergeben, so Buchholz, könne er sich eine solche gut auf dem Areal der Volkshochschule(VHS) in der MüGa(MülheimerGartenschau-Gelände) vorstellen oder auf dem Tengelmann-Areal in Speldorf.“
Herr Buchholz ist der zuständige Dezernent für Bildung und Kultur. Deshalb erstaunt seine Aussage, denn sie ist bzgl. VHS-Areal weder sinnvoll, noch realistisch.
1.) Die denkmalgeschützte VHS in der MüGa muss wieder als Volkshochschule genutzt werden! Dafür ist sie hervorragend geeignet und der Bürgerentscheid hat das auch mit deutlicher Mehrheit so bestimmt!
2.) Das VHS-Gebäude wäre für eine Regelschule wenig geeignet, weil angelegt außer für Kurse insbesondere für Kommunikation und kulturelle sowie auch politische Veranstaltungen, halt genau richtig für eine VHS mit ihren zentralen Aufgaben von Weiterbildung, Integration und Kultur.
3.) Wenn der Bildungsdezernent daran denkt, das Denkmal abzureißen und einen Neubau zu errichten, dann träumt er. Das wird schwer umzusetzen sein, selbst wenn es mehr Sinn ergäbe.
4.) Die VHS in der MüGa war ein wichtiges Element in dem Kulturensemble rund um den MüGa-Park mit Schloss, Stadthalle, Camera Obscura und Ringlokschuppen. Genau das muss sie auch wieder werden!
Unabhängig von der VHS-Problematik:
Seit Jahren fordern und beantragten die MBI eine neuen Bildungsentwicklungsplan, weil die Kinder- und Schülerzahlen seit ca. 2012/13 rasant ansteigen. Leider wurden unsere Anregungen immer wieder vertröstet und schließlich auf ein Gutachten verschoben, das dann nach den Wahlen vorgelegt wird.
Der Handlungsbedarf ist aber seit Jahren zunehmend akuter geworden.
Diese eklatanten Versäumnisse insbesondere von Buchwalds Vorgänger holen die Stadt jetzt ein.
Es ist deshalb überfällig, unverzüglich die Diskussion auch um potenzielle Schulstandorte ernsthaft anzugehen und weniger nebenbei mal für den Wahlkampf Luftnummern aus dem Hut zu ziehen!