Am Alten Angerbach: Eine teure Angelegenheit

Derzeit laufen die Vermarktungen für das Neubaugelände „Am Alten Angerbach“ in Huckingen auf Hochtouren. Aktuell wurde der Grundstückskaufpreis in der WAZ verkündet. Laut Gebag soll der bei 720 EURO pro qm liegen. Das sind 330 EURO mehr als Gutachter und Sachverständige 2019 für Baulagen in Duisburg durchschnittlich als Wert veranschlagt haben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/immobilien_duisburg/wohnen-in-huckingen-das-kostet-bauland-am-alten-angerbach-id229292286.html

Vor kurzem noch war doch in der Presse zu lesen wie überbucht die Nachfrage dort sein soll. Nun kommt das in dem Artikel aber ganz anders rüber, allein  schon weil der Artikel bei übergrosser Nachfrage ja eigentlich gar nicht mehr nötig wäre. Wozu Baupreise bekanntmachen wenn doch im Prinzip alles schon (fast) weggekauft ist!? Oder will man damit deutlich machen, was in Duisburg alles möglich ist. Um z.B. bei 6-Seen-Wedau weiter auf Erfolg zu spielen?

Deshalb muß man die WAZ-Zeilen auch dazwischen lesen. Im Prinzip ist nämlich eher vom einer Zurückhaltung der Käufer zu lesen.

In Corona-Zeiten auch kein Wunder, wissen viele noch gar nicht ob z.B. die derzeitige Kurzarbeit nicht in Arbeitslosigkeit mündet und auch die oftmals finanzierenden Banken sind sehsehr vorsichtig geworden. Zumal sich der Immomarkt bei den vorgenannten Preisen ziemlich aufgeheizt hat.

Nicht zu vergessen welche Nebenkosten sich bei derartig hohen Preisen für das Grundstück und dann wohl auch für den Bau selbst auftürmen: Notarkosten, Grunderwerbssteuer usw.

Was alles ein Zeichen für eine mögliche Blase ist. Sollte die Gebag diese Preise aufrufen, entweder im Verkauf an Direkterwerber oder an Investoren, was der Artikel nicht preisgibt und mir die Gebag nicht verraten will, dann deutet das auch daraufhin wie sehr sie pokern muß um die großspurigen Zukäufe der letzten zwei Jahre, Duisburger Freiheit und 6-Seen-Wedau, zu verdauen.

Am Ende wird Wortmeyer dann zwar sagen, dass er von Corona überrascht worden sei und damit sein Finanzmodell deswegen im Arsch sei, aber ein echter Profi dürfte wissen, wie sehr sich Marktbedingungen über solche langen Zeiträume gerade im Baubereich verändern können.

Nur hat es die Gebag es leicht, hier gibt es keine Aktionäre, sondern wir bekloppten Steuerzahler sind am Ende die die das alles, wenn es schiefgeht, ausbügeln müssen. Wortmeyer kriegt dann einen Posten bei der EG DU, beim IMD oder sonstwo.

Oder ergründet ein kleine Firma die in fünf Jahren etliche zwangsversteigerte Häuser aufkauft.