Gestern Abend habe ich zum wiederholten Mal mit einem interessierten Anrufer über einige vorgebliche Grossleuchtprojekte von Stadt, Gebag & Co. gesprochen.
Ich habe das zum Anlaß genommen erneut ein wenig zu recherchieren was denn für die zwei Riesenprojekte „6-Seen-Wedau und die Duisburger Freiheit“ seitens der Gebag bezahlt wurde.
So kann man aus dem Sachstandsbericht zum Gelände 6-Seen-Wedau (Wedau-Süd), der den Ratsleuten am 15. Juni vorgelegt wurde, ersehen, dass die Gebag für 6-Seen-Wedau (rund 490.000 qm) insgesamt rund 42.420.000,– zu bezahlen hat. 30 Mio. EURO sind bereits bezahlt, offen sind die restlichen 12.420.000,– EURO.
https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1640654&type=do
Interessant, dass das Gelände für ein Nahversorgungszentrum, nach dessen Fortentwicklung ich bereits „fahndete“, nicht an die Gebag veräussert wurde. Da will die Gesamtgelände-Verkäuferin DB weiter mitmischen, was wir ähnlich aus den Vorgängen auf der Duisburger Freiheit (Aurelis hat auch einige Zuckergrundstücke beim Verkauf an Krieger im Jahre 2010 behalten) kennen.
Ebenso interessant ist, dass wenn ich mich nicht verlesen habe, der Kaufpreis (42 Mio. EURO) plus die 102 Mio. EURO die in das Gelände fliessen müssen um es aufzubereiten, ungefähr den avisierten Vertriebserlösen (146 Mio. EURO) entspricht.
Was, wenn ich nun die rund 87 EURO Kaufpreis pro qm in Wedau zugrunde lege um zu erfahren was die Duisburger Freiheit gekostet haben könnte? Anfragen bei der Gebag führten bisher zu nichts und die entsprechende Ratssitzung zu dem Thema war nicht-öffentlich.
Nun heisst es auf die 2019er-Bilanz zu warten, entweder die der Gebag oder der Gebag FE (Flächenentwicklung).
Zumindest gibt die Gesamtfäche der Duisburger Freiheit, die die Gebag im Bundesanzeiger in ihrer Bilanz von 2018 prospektiv mit 290.000 qm angibt, einen ersten rechnerischen Anhaltspunkt.
Nimmt man die 87 EURO aus Wedau und multipliziert diese mit 290.000 kommt man auf rund 25 Millionen EURO.
Das wären – wenn es zuträfe – 7,5 Mio. mehr als 2010 Herr Krieger, der Vorbesitzer, für das Gelände bezahlt hat.
Ich persönlich gehe von einem wesentlich höheren Kaufpreis aus, allein schon wegen der Innenstadtlage. Und ich denke Krieger wusste zu verhandeln, denn er hätte locker das Gelände weiter so brach liegen lassen können um ständig an die LoPa etc. zu erinnern.
Während also Krieger am Bahnhof anscheinend Reibach gemacht hat ohne einen Finger auf dem Gelände krumm zumachen, ausser die 1,5 Mio. EURO Werbekosten für das geplante DOC, ist die Gebag in Wedau nicht an Gewinnen interessiert. Oder die 102 Mio. EURO Entwicklungskosten sind zu hoch, wobei nicht klar ist wofür genau die draufgehen sollen, es sei denn -wie ich vermute – u.a. für die Altlastenbeseitigung.
UPPS, das könnte ja auch am Bahnhof drohen. Wie gut dass wir alle dort demnächst bei einem Online-Beteiligungsprozess teilhaben dürfen – ganz transparent. LOL und Eimer her.