Die Logistik ist inzwischen fester Bestandteil vieler Lobeshymnen auf Duisburg. Auch der Chef der hiesigen DUISPORT-GRUPPE wird kräftig über den Klee gelobt, wenngleich manche kritisch meinen er hätte das Benehmen eines Königs. Wie dem auch sei, die DUISPORT-GRUPPE machte in 2016 rund 200 Mio. EURO Umsatz und dabei 10 MIO. EURO Jahresgewinn. Sie beschäftigte etwas über 800 Leute. Immer wieder tauchen aber Zahlen von rund 50.000 Jobs auf, die DUISPORT zusätzlich generiere. Mag sein, Beweise dafür liegen mir nicht vor.
Ist aber die Logistik wirklich ein so boomender Arbeitgeber wie vielfach behauptet wird? Was wird sich angesichts der Digitalisierung in der Logistik abspielen?
Hier mal ein Bespiel aus München was gänzlich andere Vermutungen aufkommen läßt.
Magazino – Intelligente Roboter für die Logistik 4.0
Artikel und Waren werden auch heute noch mit riesigem Personalaufwand von Hand aus den Regalen kommissioniert und zur Versandstation gebracht. Das Münchner Start-up Magazino entwickelt mobile und wahrnehmungsgesteuerte Roboter, die genau diese Aufgaben übernehmen.
Mit Robotern wie TORU und SOTO können ganz normale Versandlager im laufenden Betrieb flexibel automatisiert werden. Die Roboter können nicht nur parallel zum Menschen arbeiten, sondern auch nach und nach ins Lager integriert werden.
TORU steht derzeit ganz im Zentrum des Angebots von Magazino. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz(KI) kann er – im Gegensatz zu bisherigen Lösungen – nicht nur ganze Paletten oder genormte Plastikkisten greifen, sondern auch individuelle Einzel-Artikel.
Der Roboter erhält die sog. Pick-Aufträge über das Warenwirtschaftssystem via WLAN, fährt dann autonom zum entsprechenden Regal, lokalisiert und identifiziert dort mittels Kamera- und Lasersystem den Artikel, greift ihn mit seinem Greifarm und bringt ihn zur Versandstation. Retouren können auf die selbe Art wieder in das System „zurückverbracht“ werden.
Die Vorteile der „automatisierten Hilfen“ liegen auf der Hand: Die Roboter reduzieren die Abhängigkeit vom Personal und können auch nachts oder sonntags Arbeiten übernehmen. Bei körperlich anstrengenden Aufgaben oder bei langen Laufstrecken entlasten sie das Personal zusätzlich.
Das Ziel von Magazino ist das erste selbstdenkende Warenlager der Welt. Dabei hilft auch die neue Finanzierungsrunde in Höhe von rund 20 Mio. Euro, die das Münchner Startup vor zwei Monaten erfolgreich abschließen konnte.
über Magazino
Segment: Intralogistik, Robotik
Sitz: München
Gründungsjahr: 2014
Gründer: Frederik Brantner, Lukas Zanger, Nikolas Engelhard
Mitarbeiter: 68
Investoren: Körber, Cellcom, Zalando, Fiege Logistik, Next 47 (Siemens AG)
Und weil das nicht alles schon „bedrohlich“ genug ist, hier mal ein Video von „Handle“ von Boston Dynamics:
Autor: Michael Schulze