Altstadt soll wiederbelebt werden – schon wieder – immer noch?

„Leben eingehaucht werden“ heisst es in der Überschrift eines aktuellen RP-Artikels. Ich darf also festhalten: Die Altstadt bzw. das was die Stadtspitze dafür hält ist im Moment tot.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-wie-der-altstadt-wieder-leben-eingehaucht-werden-soll_aid-63948969

Deshalb gab es im Frühjahr eine Gestaltungsausschreibung mit anschliessenden Vorschlägen und mit angeblicher Bürgerbeteiligung, nur so richtig gemerkt habe ich davon nichts. Mein  Eindruck: Gestocher im Nebel und Hauptsache es wirkt so als sei was passiert bzw. passiert was.

Folgendes darf man neben der Für-Tot-Erklärung als gesichert festhalten: Der einzige Laden der in der sog. Altstadt ECHT für Leben sorgt ist der „Knüllermarkt“.

Ende  im Gelände.

Das Ganze, trotz ein paar Hochzeitsläden und einer angeblichen Wiederbelebung des C&A-Gebäudes, kann man getrost als nicht mehr zum eigentlichen Kernbereich der City gehörig bezeichnen, obwohl das (Handels)-Leben genau dort mal brummte – vor allem auf der Münzstrasse und auf ziemlich hohem preislichen Niveau.

Deshalb hat man nun im Rathaus beschlossen die ehemaligen Nutzungsbestimmungen für dortige Läden aufzuheben und auch anderes inkl. Wohnen (=Umnutzungen) zuzulassen. Alles ist besser als Leerstände.

Meine Fragen an den OB, an DK und die DBI was denn die beiden QuartiersmanagerInnen in den Jahren ihrer kaum sprürbaren Tätigkeit dort herausgefunden haben wurden nie beantwortet, man darf sich also fragen, sind die Ideen der Stadtspitze einfach mal wieder genauso Wolkenkuckucksheim-mässig wie viele andere auch? Kaum faktenbasiert, sondern abhängig vom Nagelwunschwachstum des rechten grossen Zehs von OB Link.

Natürlich kann man per Umnutzungen plus Fördergelder für die Haus-/Ladenbesitzer dort etwas anregen, aber man muß das alles auch in ein schlüssiges Konzept für die gesamte City packen. Das liegt m.E. nicht vor. So wird wie üblich nur dieser Bereich isoliert betrachtet, obwohl es ziemlich viele Anknüpfungspunkte an die anderen Bereiche in der gesamten City gibt. Man tut zwar so als habe man das Ganze im Blick, nur das ist mit Verlaub „Fake“.

Ähnlich wird ja auch mit den Duisburger Dünen verfahren, jenem Strandabschnitt hinter dem Bahnhof.

Auch von der Idee die u.a. mal der verschollene Andree Haack, seines Zeichens Wirtschaftsdezernent, ausbaldowerte, nämlich die City bzw. die Einzelhandelskernzone zu verkleinern hört man nichts mehr.

Wobei ich dazu sagen muß, „ICH“ höre davon nichts mehr, da mir ja keiner Auskunft gibt.

Was ich auch vermisse ist ein ganzheitliches Konzept, dass sich an den möglichen neuen Herausforderungen einer klima-resilienten Stadtentwicklung orientiert. Wer weiß ob nicht in naher Zukunft die City autofrei sein wird? Man rühmt sich zwar immer SmartCity zu sein bzw. zu werden, aber überträgt doch nur altes Denken und Handeln ins Digitale. Wenn überhaupt. Schlimmstenfalls überlässt es man es einfach den Chinesen.

Und es wird immer wieder Sir Norman Foster zitiert und hofiert, der mit seinem Plan all die aktuellen Höchstanforderungen gar nicht alle berücksichtigt hat.

Man hat sich auch nur an seinen Plan gehalten wenn es gerade passte. Oft hat man nur damit argumentiert ohne es tatsächlich auch in die Tat umzusetzen. Ansonsten ist der Stadtspitze der Foster-Plan eigentlich scheissegal.

Das ist ungefähr genauso wie nun ab und zu mal die touristisch wertvollen alten Gemäuer Duisburgs zu loben, von denen man aber nur einen Bruchteil übrig gelassen lassen und diesen auch nur ziemlich marginal in Schuss hält, wenn überhaupt.

Fazit:

Alles nur blödes Geschwafel und Geschwätz ohne Substanz. Die normative Kraft des Faktischen wird uns allen zeigen was geht und was nicht.

Die aufgeblähten Sprüche unserer Macher wie Link, Linne, Haack, Murrack, Wortmeyer, Beck und Co. entlarven letztlich ein tatsächliches Arbeitsniveau und -ethos vergleichbar mit dem eines Mitarbeiters der Fliesenleger-Unfallkasse von Aurich, Fachbereich Silikonfugen-Spritzunfälle, Spezialgebiet Auge.