„Alte“ Superhelden der Wirtschaftsförderung mit schnöd-ödem Jahresendauftritt

Da issa ja widda, der von mir so sträflich vermisste Andree Haack, seines Zeichens Wirtschaftsdezernent, hat sich rechtzeitig vor Weihnachten und zum Jahresschluß mit Rasmus Beck von der DBI für ein Foto schick gemacht und beide zeigen sich gutgelaunt anläßlich der dann doch recht schnöd-öden Verkündigungen die sie uns per WAZ vortragen.

Gerade so als wüssten wir alle davon noch nichts werden all die MEGA-Projekte erneut durchgekäut die sich bereits längst anbahnten und uns damit schon wieder als Zukunftsprojekte angedient. Ansonsten gibt es nichts Neues.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/wirtschaft-mit-diesen-megathemen-will-duisburg-wachsen-id233975137.html

Da ist zum einen das Vorhaben Duisburg zum Wasserstoff-Standort Nr. 1 zu machen, angeblich grünen Stahl herstellen zu wollen und upps die Logistik smart-digital aufzupimpen. Alles natürlich um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.

Dann soll es mehr Flächenankäufe für Mittelständler geben die nur eine kleine Halle plus Büro brauchen und ausgelobt werden die neuen Wohngebiete, natürlich besonders 6-Seen-Wedau, wo ja auch der UNI-Campus erweitert werden soll.

Das war es auch schon.

Beide sind natürlich nicht bereit mir mal ein paar kritische Nachfragen zu gestatten, was einen dann auch stutzig macht.

Denn so wirklich zünden tut es bei mir jedenfalls nicht und die beiden haben nur ihre Pflichtübungen vollzogen um nicht ganz vergessen zu werden.

Und um ihre Vergütungen zu rechtfertigen.

Ach ja, von der geringen Kaufkraft in Duisburg ist auch mal kurz die Rede, aber bei all den positiven News anscheinend weniger wichtig. Genauso wie der Einzelhandel.

Schließlich schaffen es einige ZeitgenossenInnen ja doch irgendwie siebenstellige Summen aufzutreiben um in Duisburg wohnen zu können.

In einem Bieterverfahren bzgl. einiger Grundstücksflächen am alten Angerbach in Süd wurden Preise bis zu 1.300 EURO pro qm aufgerufen. Die RP hat vorgerechnet und kommt bei Grundstücksgrössen von 300 qm auf Kaufpreise iHv 400.000 EURO.

Jetzt bin ich dran:

Dazu noch die Grunderwerbssteuer iHv 6,5% plus Notarkosten. WOW, und das Häuschen steht noch gar nicht und das bei den Materialpreisen und ausgebuchten Baufirmen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-so-teuer-waren-die-grundstuecke-am-angerbach-im-bieterverfahren_aid-64336065

Fazit:

Haack und Beck sollten sich bei aller Euphorie die sehr vom Anzapfen von Fördertöpfen getrieben ist, auch mal um die Kehrseite der Medaille kümmern. Ob nämlich angesichts des von ihnen propagierten Digitalisierungschubs tatsächlich die Arbeitsplätze erhalten oder sogar noch vermehrt werden können. Das bezweifle ich.

Aber wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt und dann sind Haack und Beck schon über alle Berge.

Im Mülheim kann man gerade erleben was ganz fix passiert wenn man nicht aufpasst. So wird die lange Jahre dort ansässige Softwarefirma EASY SOFTWARE kurzerhand der Stadt den Rücken kehren und nach Essen ziehen, u.a. auch um weniger Büroflächen vorhalten zu wollen und mehr Leute ins Home Office zu schicken.

Gerade in Anbetracht der erst noch mit Wucht kommenden Digitalisierung plus KI wäre ich vorsichtig die bisherige Wirtschaftsförderung einfach so weiterzudenken wie bisher. Die Kernfrage lautet: Wo entsteht künftig die MEGA-Wertschöpfung die man als Stadt braucht?

Anhand der Sparkasse kann man gerade gut erleben was passiert. Weniger Zweigstellen – mehr online.

Frage: Warum sollte, wie von Beck angedacht, die Digitalisierung der Duisburger Logistik vor Ort stattfinden, m.a.W.: Warum sollte eine Softwarefirma hier ihre Zelte aufschlagen und nicht irgendwo wo die Gewerbesteuern und Büromieten niedrig sind, falls überhaupt noch Büros nötig sind.

Denn ganz ehrlich, die Sparkasse hat doch nur noch Gebäude für all die älteren KundenInnen  die noch einen Schalter gewohnt sind. Die jüngeren machen eh alles am liebsten online und das Beratungspersonal kann einen auch per Video oder zuhause erreichen (vgl. DVAG u.a.). Corona beschleunigt die Entwicklung zusätzlich.

Unterm Strich: Neue Impulse für Duisburg? Fehlanzeige!