Multi-Murrack, Hamm vor Duisburg und alle hauen mächtig rein aufgrund des OZG

Ab Ende 2022 soll das bundesweite Onlinezugangsgesetz (OZG) seine Wirkung entfalten, zumindest auf dem Gesetzes-Papier. Das hatte ich bereits mehrfach auch in puncto Duisburger Verwaltung thematisiert.

Nun legen sich alle mächtig ins Zeug und starten schon erste intra-kommunale Vergleiche. Aktuell zwischen Hamm und Duisburg. So titelt die WAZ sinngemäß ganz neckisch, dass Hamm wesentlich weiter sei als Duisburg was die digitalen Services anginge. Das wird seitens der Stadtpressestelle in Duisburg aber fix ausgekontert. Duisburg sei im Prinzip mit weniger Services am Markt, dafür aber mehr in der Tiefe, Hamm eher umgekehrt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/warum-hamm-bei-der-digitalisierung-vor-duisburg-liegt-id234189257.html

Wen juckt’s, wenn doch beide Städte eigentlich noch meilenweit von dem entfernt sind was das OZG in der Endausbaustufe alles vorsieht. Wir werden aber weitere Vergleiche dieser Art plus TOP-Auszeichnungsorgien erleben, weil damit auch ein Digitalisierungs- und Standortwettbewerb der Städte in Gang gesetzt wird.

In einem anderen aktuellen Artikel wird schon mal der hiesige Digital-Obermeister Duisburgs namens Martin Murrack, im Nebenberuf auch noch Kämmerer, Feuerwehrmanager und damit auch oberster Coronabeauftragter, als der Multi-Held schlechthin präsentiert. So hat er angeblich sogar auf Bezüge verzichtet nur um hier in Duisburg arbeiten zu dürfen. Ich denke mal, dass war eher ein ziemlich abgekartetes Kalkül weil ich mir vorstellen kann, dass Murrack zu höheren Weihen berufen scheint und uns 2025 vllt. als SPD-OB-Kandidat präsentiert wird.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/multifunktionaer-murrack-das-ist-duisburgs-krisenmanager-id234180119.html

Warum am Ende die schleimige Homestory aus dem Privathaus Murrack fehlt ist mir schleierhaft.

https://www.duisburg.de/rathaus/rathausundpolitik/verwaltungsvorstand/stadtdirektor-und-stadtkaemmerer-martin-murrack.php

Zurück zum eigentlichen Thema, dem OZG. Auf diesem Zukunftsspielfeld spielen heute und auch künftig nicht nur die Ambitionen der Kommunen eine Rolle, sondern auch die der Bundesländer. NRW startet deshalb gerade ein Beteiligungsportal und bietet allen NRW-Städten dessen Nutzung an. Ich darf verraten: Duisburg hat hier bisher noch nicht angedockt.

https://beteiligung.nrw.de/portal/infozentrale/portale/uebersicht?behoerdeOrt=duisburg

https://beteiligung.nrw.de

Ich bin gespannt wie sich die kommunale Digitalisierung entwickeln wird und ob es tatsächlich ab Ende 2022 einen grosse Zahl an Online-Services geben wird die wir in ihrem jeweiligen vollen Funktionsumfang geniessen dürfen und die nicht bereits bei der Online-Terminvergabe enden.

Ich habe meine Zweifel. Auch daran, dass Duisburg dies mit seiner Struktur,  vor allem personell so fix wuppen wird, aber es wurde ja bereits vorsorglich angekündigt, dass Beteiligungsunternehmen bereitstünden zu übernehmen, z.B. die DVV.

All die smarten Dienste werden uns dann ev. von einem relativ privaten Unternehmen angeboten, ev. auch mittels einer ganz neuen noch zu gründenden Privat-Gesellschaft, dafür ist der Konzern Duisburg ja bekannt. Die Risiken die damit einhergehen zeichne ich heute nicht nochmals auf – nur so viel: Achte(t) auf den Datenschutz! In jedem Fall tun sich neue lukrative Geschäftsfelder auf.

Was sich aber noch auftut ist das was ich an anderer Stelle bereits mehrfach erwähnte, der Verlust an ewig super-sicheren  Verwaltungs-Arbeitsplätzen bei der Stadt. Einmal weil die Digitalisierung nunmal Jobs per se wegfallen lässt und einmal weil bei einer Auslagerung die Jobs bei einer „privaten“ Gesellschaft wie der DVV & Co entstehen könnten.  Die kann aber ihrerseits wiederum Services an Drittfirmen auslagern, ein nicht unwesentliches Merkmal gerade bei digitalen Prozessen, die vorerwähnten Risiken inbegriffen.

Um es nochmals klar zu sagen: Prinzipiell müsste sich bei rein digitalen Services eigentlich kaum noch ein Arbeitsplatz tatsächlich in Duisburg befinden. Dass wird natürlich nicht von heute auf morgen passieren, ist aber durchaus für die Zukunft denkbar.

Allein die Beteiligungsplattform des Landes an der alle Kommunen in NRW teilnehmen können ist bereits das allerbeste Beispiel dafür.

Was das für andere Bereiche in der Stadt und in der Folge auch Jobs bedeutet kann man bereits an der aktuellen Meldung bzgl. der geplanten neuen Stadtverwaltung an der Steinschen Gasse erkennen – sie soll kleiner dimensioniert werden – ich berichtete gestern bereits darüber.