Nun ist es raus, DuisburgKontor(DK) will den StandbetreibernInnen des Weihnachtsmarktes nichts (rück)erstatten, zumindest nicht so einfach, ohne weiteres, …
Ich hatte bereits über das Thema berichtet und auch an DuisburgKontor dazu einige Fragen gestellt, die natürlich wie immer nicht beantwortet wurden.
Um was geht es? Da Pandemie-bedingt der Weihnachtsmarkt nicht so lief wie man sich das gewünscht hatte, es gab weniger Stände aber auch weniger Besuchende und Umsatz, wollten die HändlerInnen, also die die Weihnachtsbuden bei DK anmieteten, einen Erlaß an Standgebühren.
DK hat nun „nein“ gesagt und es u.a. damit begründet, dass man ja die Gebühren nicht erhöht hätte (= Niveau von 2019) und dass die HändlerInnen von der Bundesregierung Kompensationszahlungen für Umsatzrückgänge auf Antrag erhalten könnten.
Nun, das war sicherlich 2020 noch ganz sinnvoll, weil man ja einen deutlichen Umsatzrückgang gegenüber 2019 nachweisen konnte, doch für 2021 sieht das eben ganz anders aus. Man muß nur halbwegs intelligent sein um sich das vorstellen zu können ohne selbst HändlerInnen zu sein.
Hat DK hier nur ein kaltes Herz oder einfach keine Ahnung. Ich tippe auf beides.
Was mich aber seit Jahren bereits nervt sind die Zahlenspiele die immer wieder ins Feld geführt werden. So redet DK z.B. immer wieder von angeblichen zwei Millionen Besuchenden in normalen Zeiten. Das ist wohl die Basis für die Standmieten aber auch kompletter Bullshit, denn diese Zahl ist sicherlich lediglich geschätzt. Sie kann weit drunter oder auch drüber liegen. Fragen von mir genau dazu beantwortet DK seit Jahren nicht.
Deshalb verstehe ich nicht warum man nicht hingeht und Mietverträge macht die einen fixen Teil enthalten und einen umsatzabhängigen. Wird im Einzelhandel seit Jahren bereits praktiziert. Nachfragen beim Forum-Management könnten hilfreich sein.
Das setzt voraus, dass die HändlerInnen ordentlich abrechnen und zwar mit geeichten, zertifizierten und verplombten Kassen und Kartenlesesystemen (=> https://de.wikipedia.org/wiki/Fiskalspeicher) . Was sie eigentlich schon deshalb tun sollten weil das Finanzamt sie womöglich umsatzbezogen schätzen könnte.
Dreiviertel-Intelligente erkennen nun das Problem: Es könnte ein Wehklagen der HändlerInenn durchaus vorgetäuscht sei, wenn man nämlich diejenigen Kassen nicht berücksichtigt auf denen ev. der Buchstabe „S“ eingraviert ist.
Tja, das „S“ steht übrigens nicht für Sparkasse.
Ich fasse mal zusammen. DK hantiert mit ausgewürfelten Besuchszahlen, hier könnte man auch anhand der Zahlvorgänge zu annähernd relevanteren Werten kommen und die HändlerInnen haben keine andere Wahl weil sie teils auf diese Verkaufsform angewiesen sind.
Das Dilemma lässt sich also nur regeln wenn beide Seiten sich auf ein faires Zählsystem einigen, a) in bezug auf Besuchende und Kaufende und b) in Bezug auf den Umsatz, den man dann sogar noch sortimentsbezogen, witterungsbezogen, tagesbezogen, Einzelkunden-bezogen, Werbung-bezogen usw. auswerten kann.
Jaja, die Digitalisierung machts möglich, aber davon haben so manche KLUGE super-duper Manager noch nie nix gehört.
Ach ja, rein vorsichtshalber merke ich an, dass wenn man ev. an die zwei Millionen Besuchenden nicht annähernd heranreichen sollte sich dies auf die Standpreise irgendwie auswirken könnte.
Aber andererseits, wer sich mit Personenfrequenzen auskennt, hat auch valide Zahlen für seine Planungen. Ich glaube aber in Duisburg macht man sich lieber weiter vor alles wäre noch sowie annodazumal, von Helga und Otto in den zwei Stunden an einem sonnigen Samstagvormittag im Frühjahr 1991 auf der Königstrasse – mit je zwei Handzählgeräten erfasst. Klick, klick, klick, … Dann multipliziert mit Helgas Alter und der PS-Zahl von Ottos Auto – fertig.
UPPS, mittels ECHTen und transparenten Personenfrequenzen könnten wir alle ja feststellen wie gut denn die Werbemassnahmen wie z.B. die Blumenampeln von DK sich tatsächlich auswirken. Wenn ich dann noch die Vergütungen der DK-Leute damit koppeln würde, auweia.
Fazit:
Glaube nur der Statistik die DU selbst gefälscht hast!
Lesetipp: Guter Beitrag der WiWo von gestern zum Thema Corona-Hilfen: