Neuer Stadtpark Hochheide

Der Abriss der weissen Riesen in Hochheide schafft Platz und der soll nun für eine Parklandschaft genutzt werden.

Ab Jahresende soll es losgehen und  2025 soll alles fertig sein. Auf rund 6,5 Hektar werden voraussichtlich über sieben Millionen Euro investiert – allerdings vorbehaltlich der angestrebten Förderung i.H.v. 80 Prozent.

Da Hochheide aber nicht gerade als Vorzeigestadtteil gilt gab es auch die  eindeutige Forderung nach einem Sicherheitskonzept. Claus Radny von der CDU verwies in diesem Zusammenhang bereits einmal deutlich auf die Bedeutung einer Polizeiwache vor Ort hin.

Wobei man ehrlichweise sagen muß, Hochheide ist nicht der Stadtteil mit den meisten Verbrechensfällen. Manches ist ev. auch nur gefühlt schlimm und gefährlich. Womit ich schlechte Erfahrungen von manchen Menschen nicht in Abrede stellen will.

Dass nun eine dreiteilige Parklandschaft dort entstehen soll mutet ein wenig befremdlich an, vor allem vor dem Hintergrund, dass immer noch günstiger Wohnraum gebraucht wird. Nicht alle können sich Penthaus-Wohnungen Am Alten Angerbach oder ev. im neuen Rheinort(bei Hochfeld) leisten.

Ein Rückblick auf die Geschichte der weissen Riesen ist ganz interessant, vor allem weil man den Eindruck bekommt, dass sich an an manchen Dingen nicht viel geändert hat. Ich hatte mein Deja-Vu.

Der  Baulöwe Josef Kun machte Anfang der 1970er-Jahre bundesweit Schlagzeilen, weil er ganze Zechen- und Arbeitersiedlungen besaß, eine dicke Pleite hinlegte, in deren Strudel durch Vermengung von Politik und Wirtschaft auch Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker hineingezogen wurden. Bürgerinitiativen bildeten sich, da die Wohnungen zur Konkursmasse gehörten und die Siedlungen oft vom Abriss bedroht waren. Der „einst steinreiche Kun“ („Die Zeit“) hatte zwischen die Zechenhäuser seiner Siedlungen und auf dem Gelände bereits abgerissener Zechenhäuser Hochbauten errichten lassen. Nach dem Konkurs wurden prompt die Mieten erhöht. Die Mieter zogen aus und Leerstände ließen die Abrissplanungen immer wieder aufleben, wie das Beispiel „Rheinpreußen“ in Duisburg zeigte. Die weisen Riesen wurden von ihm bzw. seiner Bauträgerfirma Höltgen Bau erbaut. Das Bauvorhaben wurde mit Fördermitteln vom Land NRW unterstützt.

Weitere interessante Einsichten (absolut lesenswert – auch um Vorgänge heute zu verstehen) gibt es hier auf 50 Seiten – auf Seite 15 ff. geht es auch um die Rheinpreussen-Siedlung (1973):

https://www.landtag.nrw.de/Dokumentenservice/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD07-2378.pdf

Daraus ein knapper Auszug als Screenshot: