Wir schreiben das Jahr 2022 – 47 Jahre nach dem allerersten Scanner – 32 Jahre nach dem ersten für Privatpersonen

Martin Murrack, seines Zeichens Digichef von Duisburg, Kämmerer und Corona-Kümmerer (oder auch nicht mehr), gibt bekannt:

Bis 2026 werden wichtige Unterlagen der Stadt digitalisiert sein.

Trörö – Tätä – Dschabumm. Das wären dann über 50 Jahre nach dem ersten Scanner.

Jawoll in ECHT: Das Hausaktenarchiv der Stadt Duisburg wird digitalisiert

(aus einer Pressenews der Stadt)

Die Stadt Duisburg wird Ende nächster Woche damit beginnen, das städtische Hausaktenarchiv zu digitalisieren. Bis zum Jahre 2026 sollen dann wichtige Unterlagen wie beispielsweise Bauakten, in digitaler Form sowohl der Stadtverwaltung als auch den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich
gemacht werden.

„Die Digitalisierung des Hausaktenarchivs ist ein wichtiges Element unserer digitalen Agenda. Hierdurch wird die Grundlage für eine zukunftsfähige Verwaltung und gleichzeitig auch für einen noch besseren Bürgerservice geschaffen“, betont Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent Martin Murrack.

„Bei einem Bestand von etwa 300.000 Akten, was ungefähr acht Regalkilometern Archivmaterial entspricht, ist dies ein Mammutprojekt, für welches die Stadt in den nächsten Jahren mehr als 10 Millionen Euro in die Hand nimmt“, ergänzt Andree Haack, Beigeordneter für Wirtschaft, Sicherheit
und Ordnung.

Die zusätzliche Einsichtnahme von Hausakten ist eine freiwillige Serviceleistung der Stadt Duisburg. Während der Projektlaufzeit ist dieser Zugriff für die Bürgerinnen und Bürger mit einem berechtigten rechtlichen Interesse, beispielsweise Eigentümerinnen und Eigentümer sowie deren Bevollmächtigte, allerdings nur eingeschränkt möglich. Nach Abschluss des Projektes werden dann aber umfangreiche und rasche Einsichtnahmen sowie eine schnellere Bearbeitung, etwa bei einem Genehmigungsverfahren,
gegeben sein.

Bei der Konzeptionierung wurde die Stadt Duisburg vom öffentlichen
Beratungsunternehmen PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH intensiv unterstützt, welches umfassende projektbezogene Beratungs- und Managementleistungen für Bund, Länder, Kommunen anbietet. (Ende der Pressenews der Stadt)

Anmerkung: An der PD ist die Stadt unmittelbar mit 0,3 % beteiligt (Stand: 2020).

Schlussbemerkungen:

Wieso ist die Einsichtnahme eine freiwillige Leistung und dann erst ab 2026? Ich dachte Ende 2022 sollen laut Gesetz (OZG) rund 600 Services online möglich sein.

Soso, digitale Agenda. Heisst das nicht Masterplan Digitalisierung? Ich komme langsam aber sicher richtig durcheinander in der Digitalstadt Duisburg, LOL!

So wird uns also Rückständigkeit als Fortschritt verkauft. Eigentlich müsste  Murrack erstmal um Entschuldigung dafür bitten, dass die Akten nicht bereits seit Jahren digital vorhanden sind.

Und noch ein Tipp: Digitalisiert am besten ab jetzt alles sofort!

Den ersten Scanner entwickelte übrigens Ray Kurzweil, ein OCR-Spezialist. Er wurde 1975 präsentiert. Die ersten Desktop-Scanner gab es ab 1984. Erschwingliche Scanner für Privatleute gibt es seit 1990.

Hier mal ein Download-Tipp für eine kostenlose OCR-Software:

https://www.ocrtoword.com/