Zu wenig Demokratie-Unterricht an Schulen – Erschreckend!

Die Bertelsmann-Stiftung hat zur Demokratie an Schulen eine Studie in Auftrag gegeben und diese wurde am Berliner Institut für Gesellschaftsforschung durchgeführt. Titel der Studie:

Demokratiebildung an Schulen – Analyse lehrerbezogener Einflussgrößen

Die Ergebnisse sind erschreckend.

Seit einer früheren Untersuchung weiß man bereits, dass schon der fachbezogene Politikunterricht viel zu kurz kommt. Die Forscher aus Berlin haben nun untersucht, ob und wie Demokratiebildung auf anderen Wegen Eingang in den Schulunterricht findet.

Die Forscher haben bundesweit LehrerInnen befragt, weil sie bei der Demokratievermittlung eine Schlüsselrolle spielen. Das Interesse galt dabei besonders der Unterrichtskultur. So wollten die Studienverantwortlichen u.a. wissen, ob sie diskriminierende Äußerungen und Begriffe dulden oder ob sie im Unterricht unterschiedliche Sichtweisen auf umstrittene Themen vorstellen.

Außerdem wurden die Lehrkräfte gefragt, welche Aspekte der Demokratiebildung in ihren Unterricht einfließen.

Die Ergebnisse gibts hier:

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/lehrer-umfrage-zu-wenig-demokratieunterricht-in-der-schule-a-1238410.html

Das entscheidenste Ergebnis vorweg:

Der Stellenwert der Demokratiebildung im Schulalltag ist nur bei knapp vier(!) Prozent der befragten Lehrkräfte hoch. Für die meisten Lehrer (95 %) ist schulische Demokratiebildung nur von mittlerer Bedeutung.

Ich habe vor wenigen Wochen einigen Schulen in Duisburg vorgeschlagen im gestaltenden Unterricht das Thema Demokratie zu behandeln und zwar in der Form, dass die SchülerInnen anhand der von mir zur Verfügung gestellten Grundidee Demokratie? Ja! – www.demokratie-ja.de gestalterisch tätig werden könnten.

Hier eine „beispielhafte“ Antwort in den wesentlichen Ausschnitten:

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für die Zusendung Ihrer Idee. Seitens des NRW-Ministeriums für Schule und Wissenschaft gibt es jedoch Bildungspläne mit verbindlichen inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben die wir zu beachten haben. Die von Ihnen vorgeschlagene Idee ist deshalb nicht in der täglichen Schulpraxis bei uns umsetzbar. Auch Ihr Verweis auf „mehrere Schulfächer verbindende Projekte“ z.B. in anderen Ländern  und deren jeweilige Schulpraxis, sind für uns nicht zielführend.
Ausserdem müssen wir die Neutralität wahren. Wir bemühen uns dennoch sehr, politische Inhalte realitäts- und praxisnah zu vermitteln.
Wir können Ihnen jedoch dazu keine detaillierten Angaben machen.
Das Fach Politik gibt es nicht, das Thema wird jedoch ausreichend im Fach Sozialwirtschaft/Gemeinwirtschaft mitbehandelt.