Sehr geehrte Damen und Herren des Regionalverbandes Ruhr/RVR,
gegen die gesamte Regionalplanung sowie gegen die Ablehnungen bzw. Entgegnungen von Einwänden bei der erweiterten Kiesabgrabung in Duisburg-Homberg erhebe ich Widerspruch.
Es gibt m.A.n. die große Furcht in der Bevölkerung und Nachbarschaft, dass fortgesetzt grobe Planungsfehler wie bei der ersten Genehmigung der Kiesabgrabung in Homberg sich wiederholen. Die Planungsbehörden hatten versäumt, den Drängewasserfluss ins rechtsrheinische Duisburg zu untersuchen. Das Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen wurden, ist nicht bekannt geworden. Es bleibt die Befürchtung, die Übeltäter von damals sind weiter bzw. wieder am Werk.
Zu dem gibt es in der Stadt Duisburg die wahnhafte Vorstellung, wie sie im Ratsinformationssystem (Bezirksvertretung Walsum) dokumentiert ist, die Entfernung der Kiesabgrabung Homberg betrage deutlich mehr als sechs Kilometer zur Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße in Walsum, deren Kellerräume einst durch Homberger Drängewasser geflutet wurden. Hier muss dringend der Verdacht ausgesprochen werden, die 100-jährige rechthaberische und ausbeuterische Anwendung des Bergrechts habe Verwaltungen schwergradig verwirrt.
In meinen Augen ist es eine planerische Anmaßung der verluderten Industriekultur, die Kiesabgrabung in den Homberger Rheinauen und in unmittelbarer Nähe des Polderstadtteils Walsum durchzuführen.
Polderstadtteil bedeutet, dass Walsum deutlich unter dem Wasserspiegel des Rheins liegt, erst recht bei Hochwasser.
Ich fordere daher zwecks Bevölkerungsschutz, die Kiesabgrabung Homberg in den Rheinauen stillzulegen und auf die Erweiterung und damit die Zerstörung der Rheinwiesen zu verzichten. Wie von einem P_R_O_L_L-Regime wird mitten in der Stadt Duisburg Landfläche vernichtet ( P_R_O_L_L = Projektion Ruhrgebiet Ohne Langfristige Lösung). Duisburg hat genug künstlich für die Häfen geschaffene Wasserfläche und etwa 160 km Ufer in seinem Stadtgebiet (Nummer 1 der Binnenhäfen in Europa) mit zig kaputten und gesperrten Brücken – etwa auch die Homberger Hubbrücke: Das reicht! Stoppen Sie das tausendjährige Werk der Heimatschänder!
Die Menschen in Duisburg sind äußerst ungebildet im gesamtdeutschen Städtevergleich – nur Bremen ist noch übler dran. Das wird von Politik und Verwaltung schamlos missbraucht. Viele Dumme sind leicht zu manipulieren oder wehren sich nicht, und die in Duisburg bezahlen sogar mit ihrem Leben. Im Schlusslicht Duisburg stirbt man durchschnittlich fünf Jahre früher als anderswo in Deutschland und die Armen, Benachteiligten und Ungebildeten noch früher. Über die Duisburger Dummheit wurden im Norden Duisburgs einst Witze gemacht: „Da kann man selbst eine «schmutzige Unterhose» als Kandidat zur Wahl aufstellen und die gewinnt.“
Politik und Planungsbehörden fordere ich hiermit auf, zum Bevölkerungsschutz die zerstörerischen Einflüsse durch die Kiesabgrabung auf den Polderstadtteil Walsum zu ermitteln. Der Polderstadtteil Walsum wurde bereits vom ehemaligen SPD-Chef Duisburgs und Ex-NRW-Innenminister Ralf Jäger verlassen. Er fühlt sich auf dem Kaiserberg, nahe der Stadtmitte, sicherer.
Folgende zwei Fragen sind im Wesentlichen zu ermitteln: Säuft der Stadtteil Walsum ab durch einen längerfristigen Stromausfall der Pumpen für die Polderentwässerung? Welche Schäden entstehen in Walsum durch vernachlässigten Bevölkerungsschutz im Verteidigungsfall?
Kiesabgrabung Homberg – Neinzeichen
Gegen die Kiesabgrabung in Homberg setze ich deshalb ein Neinzeichen (s. Grafik). Das Neinzeichen ist mein Vorschlag für ein neues Satzzeichen, das Ablehnung markiert. Verantwortliche sollen nicht mehr nur sporadisch erinnert werden, sondern fortlaufend medial über den Stand ihres Wirkens unterrichtet sein.
Das Neinzeichen stellt zwei Opponenten dar (? und !), die aufeinander zu gehen und sich auf recht unterschiedlichen Wegen in der Mitte treffen.
Dieses Schreiben geht in Kopie an den Bundespräsidenten als Petition gemäß Artikel 17 GG.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Müller
Duisburg-Homberg